- Berliner Hockey-Club e. V. belegt den zweiten Platz
- Dritter Preis geht an PSV Olympia Berlin e. V. Abt. Judo
- Sechs Vereine mit insgesamt 9.500 Euro ausgezeichnet
Sterne des Sports 2018 in Berlin verliehen
Berliner TSC e. V. gewinnt den Großen Stern des Sports in Silber
06.11.2018
Wie gelingt es, junge Menschen für den Sport und das Vereinsleben zu begeistern? Auf diese Frage fand der Berliner TSC e. V. eine kreative Antwort mit einem Filmworkshop für Jugendliche. Aus dem Projekt entstand eine Reihe von Kurzfilmen, in denen 14 Jugendliche aus sieben Abteilungen (Boxen, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Finswimming, Fußball, Karate und Handball) authentisch vermitteln, was ihnen der Sport im Verein bedeutet.
Die Berliner Volksbank und der Landessportbund Berlin zeichneten den Pankower Verein dafür mit dem Großen Stern des Sports in Silber für das Land Berlin aus – verbunden mit einer Siegprämie in Höhe von 4.000 Euro. Übergeben wurde der Preis im Beisein von Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport, Martina Palte, Vorstandsmitglied der Berliner Volksbank, Claudia Zinke, Vizepräsidentin für Sportentwicklung, Breiten- und Freizeitsport im Landessportbund Berlin sowie der Modernen Fünfkämpferin Annika Schleu, die im September bei der Weltmeisterschaft in Mexiko-Stadt Silber gewann. Gleichzeitig ist der Berliner TSC e. V. eine Runde weiter und hat die Chance, den Großen Stern des Sports in Gold auf Bundesebene zu gewinnen. Dieser wird am 22. Januar 2019 in Berlin überreicht.
Den zweiten Platz und ein Preisgeld von 2.500 Euro gewann der Berliner Hockey-Club e. V. Mit dem BHC.Netzwerk verbessert der Verein den Kontakt der Mitglieder untereinander und gewährleistet einen regelmäßigen Austausch auch unter Einbeziehung von Sozialen Medien. Der drittplatzierte PSV Olympia Berlin e. V. Abt. Judo hat ein Konzept zur Gewaltprävention entwickelt und motiviert Schülerinnen und Schüler, freundlich und respektvoll miteinander umzugehen. Er darf sich über 1.500 Euro Preisgeld freuen. Drei weitere Vereine erhielten einen mit jeweils 500 Euro dotierten Förderpreis: ECC Preussen Berlin e. V., Turn- und Sportverein Lichterfelde von 1887 (Berlin) e. V. und der Wartenberger Sportverein e. V..
"Dieser Ehrenpreis verweist auf eine Facette des Sports, die manchmal wichtiger ist als die sportlichen Erfolge selbst – und zwar seine verbindende Kraft, als Instrument für gesellschaftliche Teilhabe. Die Vereine leisten hier mit großartigem Engagement einen wichtigen Beitrag für alle Menschen in unserer Stadt. Dafür danke ich ihnen ausdrücklich", sagt Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport des Landes Berlin.
"Der Wettbewerb rückt das gesellschaftliche Engagement der vielen Sportvereine in Berlin ins Licht der Öffentlichkeit. Durch die Auszeichnung "Sterne des Sports" tragen wir dazu bei, dass nicht nur Gutes getan wird, sondern dass man auch darüber redet. Als Genossenschaftsbank sind wir eng mit der Region verbunden und unterstützen sehr gern die vorbildliche Arbeit dieser herausragenden Vereine", so Martina Palte, Mitglied des Vorstandes der Berliner Volksbank.
"Wir sind stolz auf unsere Sportvereine, die mit ihren vielfältigen Projekten und der täglichen Arbeit einen wertvollen Betrag für die Gesellschaft leisten. Durch diesen Preis wird den Sportvereinen nicht nur die immer knappe Ressource "Geld" überreicht, sondern auch die Anerkennung und Aufmerksamkeit für ihre großartige sportliche Arbeit geschenkt. Nicht zu vergessen, dass dahinter immer Menschen stecken, die in ihrer Freizeit Sportvereine führen und verwalten, den Wettkampf- und Spielbetrieb organisieren, Kinder und Jugendliche betreuen und das Training leiten", so Claudia Zinke, Vizepräsidentin für Sportentwicklung, Breiten- und Freizeitsport des Landessportbundes Berlin.
An dem Wettbewerb, der vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund initiiert wird, beteiligt sich die Berliner Volksbank bereits zum 13. Mal. Sie stellte in diesem Jahr insgesamt 9.500 Euro für die Auszeichnungen der "Sterne des Sports" in Berlin zur Verfügung. Zusätzlich erhielten alle weiteren Vereine, die am Wettbewerb teilgenommen haben, jeweils eine Spende in Höhe von 100 Euro. Der Wettbewerb prämiert innovative und kreative Angebote, mit denen Sportvereine beispielsweise Kinder und Jugendliche mit Sport vertraut machen, behinderte Menschen integrieren oder in sozialen Brennpunkten ausgleichend und leistungsfördernd wirken.
Kurzporträts der Sieger
Platz 1: Berliner TSC e. V.
Wie sehen junge Mitglieder ihren Sportverein? Sind sie mit Herzblut dabei und wollen es auch in Zukunft bleiben? Was bedeuten ihnen der Verein und das Vereinsleben? Das wollte der Berliner Turn- und Sportclub e.V. wissen und bot den Jugendlichen die Möglichkeit, an einem Filmworkshop teilzunehmen. Daraus entstand eine ebenso sympathische wie gut gemachte Reihe von Kurzfilmen, in denen 14 Jugendliche aus sieben Abteilungen (Boxen, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Finswimming, Fußball, Karate und Handball) authentisch vermitteln, wie wichtig ihnen ihr Sport und der Verein sind. Der mit über 4600 Mitgliedern sehr große Mehrspartenverein aus dem Bezirk Pankow hat auf diesem Weg ein zeitgemäßes Medium gefunden, jungen Menschen die Identifikation mit ihrem Verein nahezulegen und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, warum sich das Engagement im Verein lohnt.
Platz 2: Berliner Hockey-Club e. V.
Mit dem BHC.Netzwerk reagiert der Berliner Hockey-Club e. V. auf die Notwendigkeit, den Kontakt der Mitglieder untereinander zu verbessern und einen regelmäßigen Austausch auch unter Einbeziehung von Sozialen Medien zu gewährleisten. Der Verein aus Steglitz-Zehlendorf hat ein breites Beziehungsgeflecht geknüpft und ist neben Facebook, Twitter und Instagram auch über die Business-Plattform Xing erreichbar. Dadurch sollen Entscheider, interessante Personen und Unternehmen auf den Club aufmerksam werden. Insbesondere jüngere Mitglieder will der rund 1500 Mitglieder starke Verein enger an sich binden und sie motivieren, sich für die zahlreichen sozialen Initiativen wie etwa die Registrierungsaktion zur Unterstützung von an Blutkrebs erkrankten Menschen zu engagieren.
Platz 3: PSV Olympia Berlin e. V. – Abt. Judo
Die teilweise angespannte Situation in Berliner Schulen war 2015 Anlass für die Abteilung Judo des PSV Olympia Berlin e. V., ein Konzept zur Gewaltprävention zu entwickeln und damit die Schülerinnen und Schüler anzuregen, freundlich und respektvoll miteinander umzugehen. Der Verein hat rund 2100 Mitglieder und ist in 8 Stadtbezirken des Landes Berlin vertreten. Qualifizierte Trainer haben an 50 Schulen zwei Maßnahmenpakete angeboten: So können im Rahmen von Projektwochen alle Klassen einer Grundschule in zwei Unterrichtseinheiten den Judosport kennen lernen. Das zweite Modul für Dritt- und Viertklässler umfasst 12 Unterrichtseinheiten während des Sportunterrichts, bei denen Strategien und Techniken erlernt werden, die Konflikte entschärfen oder vermeiden helfen. Durch die Arbeit der Trainer konnte das Selbstwertgefühl der Schüler gesteigert und ihre Teamfähigkeit verbessert werden.
Platz 4: ECC Preussen Berlin e. V.
"Steig ein – spiele Para-Eishockey" heißt eine Initiative des ECC Preussen Berlin e. V. aus Charlottenburg-Wilmersdorf. Der 350 Mitglieder umfassende Verein hat eine Sparte Para-Eishockey gegründet und ermöglicht Menschen mit Behinderung, den Eishockeysport in Berlin auszuüben. Das Angebot, das für Einsteiger, Nachwuchssportler und Profis gedacht ist, richtet sich darüber hinaus an Sportbegeisterte ohne Behinderung. Die Ausrüstung wird zur Verfügung gestellt. In der Saison 2017/18 konnten einige der Berliner Spielerinnen und Spieler mit Unterstützung durch Nationalspieler aus Dachau und Dresden als Spielergemeinschaft an der Deutschen Para-Eishockey-Liga teilnehmen.
Platz 4: Turn- und Sportverein Lichterfelde von 1887 (Berlin) e. V.
Ganz im Sinne des Vereinsmottos "Mehr als Sport" gehören für den Turn- und Sportverein Lichterfelde (TuSLi) von 1887 e.V. Sport und Umwelt zusammen. Deshalb hat der Verein aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf ein Projekt „Mehrweg – der Umwelt zuliebe“ gestartet. Ziel ist es, bei den Veranstaltungen des Vereins komplett auf Einweg-Geschirr und -Besteck zu verzichten. Erstmals umgesetzt wurde die Idee beim 23. Steglitzer Volkslauf im Mai 2018, was allseits auf positive Resonanz stieß. TuSLi nutzt die Kanäle der Sozialen Medien, führt eine ansprechende Homepage und wendet sich über die Vereinszeitung und einen Newsletter an die 2400 Mitglieder, um für ein größeres Umweltbewusstsein zu werben.
Platz 4: Wartenberger Sportverein e. V.
Ebenfalls mit den digitalen Medien auseinandergesetzt hat sich der Wartenberger Sportverein e. V. aus Lichtenberg. So wurde die Kommunikation im gesamten, rund 450 Mitglieder umfassenden Verein auf ein internetbasiertes System umgestellt. Einzelne Abteilungen und Mannschaften können sich in separaten Bereichen austauschen, die Mitglieder können untereinander kommunizieren oder sich direkt mit der Vereinsführung, -verwaltung, Trainern und Betreuern in Verbindung setzen. Anträge werden durchgängig digital bearbeitet, Trainings- oder Spielzeiten über spezielle interne Kalender veröffentlicht, sodass die Mitglieder sie unmittelbar über das Smartphone abrufen können. Der Herausforderung der Datenschutzgrundverordnung stellte sich der Verein offensiv – mit dem Ergebnis eines nunmehr leistungsfähigen Angebots für alle.
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