- Sieg geht an Reitverein Integration e.V. aus Bernau
- Familien-Sport-Verein-Oberhavel e.V. auf dem zweiten Platz
- 3. Preis für Universitätssportverein Potsdam e.V., Abt. Boxen
Sterne des Sports in Potsdam verliehen
Reitverein Integration e.V. gewinnt den Großen Stern des Sports in Bronze
25.09.2018
Reit- und Voltigiersport für junge Menschen aus allen sozialen Schichten, mit und ohne Handicap: Das ermöglicht der Reitverein Integration e.V. aus Bernau. Die Initiative "TAPFER" (Therapeutische Arbeit mit dem PFERd) fördert das Miteinander, den Umgang mit Tieren und somit die geistige, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern. Die Berliner Volksbank und der Landessportbund Brandenburg zeichneten den Verein dafür mit dem Großen Stern des Sports in Bronze im Brandenburger Marktgebiet der Berliner Volksbank aus. Übergeben wurde der Preis im Beisein des Weltmeisters im Modernen Fünfkampf, Fabian Liebig, im Kutschstall-Ensemble im Potsdam. Die Pferdefreunde konnten sich über die Siegprämie in Höhe von 1.500 Euro freuen. Gleichzeitig sind sie eine Runde weiter und haben die Chance, den Großen Stern des Sports in Silber auf Landesebene zu gewinnen. Dieser wird am 13. November ebenfalls in Potsdam überreicht.
Den zweiten Platz und ein Preisgeld von 1.000 Euro gewann der Familien-Sport-Verein-Oberhavel e.V. Der Verein fördert Hockey an Grundschulen und weiterführenden Schulen. Der drittplatzierte Universitätssportverein Potsdam e.V. bietet ein Boxtraining an, das sich besonders an den Nachwuchs mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Verhältnissen richtet. Er darf sich über 700 Euro Preisgeld freuen. Drei weitere Vereine erhielten einen mit jeweils 500 Euro dotierten Förderpreis: Bildungs- und Gesundheitssportverein e.V. beim KSB MOL e.V., LG Oberhavel e.V. und der Ruderclub Kleinmachnow – Stahnsdorf – Teltow e.V.
"Der Wettbewerb ‚Sterne des Sports‘ steht für die Vielfalt des Sports und die Bereitschaft der Vereine, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Als genossenschaftliches Kreditinstitut sind wir eng mit der Region verbunden und unterstützen sehr gerne die engagierte Arbeit dieser herausragenden Vereine", so Marktgebietsleiter Christian Rothe.
An dem Wettbewerb, der vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund initiiert wird, beteiligt sich die Berliner Volksbank bereits zum 13. Mal. In ihrem Brandenburger Marktgebiet wurden in diesem Jahr Preisgelder in Höhe von insgesamt 4.700 Euro an sechs Vereine aus vier Landkreisen und der Stadt Potsdam vergeben.
Kurzporträts der Sieger
Platz 1: Reitverein Integration Bernau e. V.
Seit seiner Gründung im Jahr 1999 hat sich der Reitverein Integration in Bernau im Landkreis Barnim auf das therapeutische Reiten spezialisiert. Ziel ist es, Jugendlichen aus allen sozialen Schichten, mit und ohne Handicap den Reit- und Voltigiersport zu ermöglichen. Der 112 Mitglieder starke Verein hat mit "TAPFER" (Therapeutische Arbeit mit dem PFERd) einen großen Strauß von Maßnahmen gebunden, die auf verschiedene Weise den Umgang mit den Tieren, aber auch das Miteinander und den Alltag auf dem Pferdehof nahebringen. Dank eines vorbildlichen ehrenamtlichen Engagements gelingt es im Rahmen der Hippotherapie, Kinder mit geistiger, körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung für Themen wie gesunde Ernährung, Kunst oder Musik zu sensibilisieren. Mit Unterstützung der Aktion Mensch führte der Verein außerdem Projekte für aus Syrien geflüchtete Familien durch.
Platz 2: Familien-Sport-Verein-Oberhavel e.V.
Um Hockey im Landkreis Oberhavel die Plattform zu bieten, die der schöne Sport verdient, hat der Familien-Sport-Verein aus Oranienburg das Projekt Schulhockey mit Beginn des Schuljahres 2014/15 aus der Taufe gehoben. Seitdem wurden an zahlreichen Grundschulen sowie an zwei weiterführenden Schulen insgesamt 19 Schularbeitsgemeinschaften aufgebaut und bereits beachtliche sportliche Erfolge erzielt. Der Verein, der über 1000 Mitglieder hat, hat sich sowohl bei der Ausrüstung der Schulmannschaften als auch bei der Lehrerfortbildung überaus engagiert und dafür gesorgt, dass Hockey auch als Schulsport eine größere Rolle spielt. Darüber hinaus gibt es seit drei Jahren Hockey-Ferienangebote und Trainingslager. 2017 fand erstmals ein Regionalfinale im Hockey bei "Jugend trainiert für Olympia" statt, und fünf von sieben teilnehmenden Teams stammten aus den Schul-AGs des Vereins.
Platz 3: Universitätssportverein Potsdam e.V., Abt. Boxen
Der Universitätssportverein Potsdam hat rund 1.400 Mitglieder und ist freier Träger der Potsdamer Jugendhilfe. Seine Abteilung Boxen engagiert sich seit 2015 stark in der Flüchtlingshilfe. In diesem Zusammenhang hat sich das Jugendhilfeprojekt FAIR entwickelt, das sich besonders an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Verhältnissen richtet. Ein weiterer Förderschwerpunkt sind Mädchen und junge Frauen. Kernelement von FAIR ist das geleitete Boxtraining nach festen Regeln mit den Zielen: Aufbau des körperlichen und psychischen Selbstbewusstseins, Abbau von Stress, Aggressionen und Ängsten sowie Verinnerlichung der Prinzipien der Fairness und der körperlichen Unversehrtheit. Im gemeinsamen Training werden neue Kontakte geknüpft und die soziale und sprachliche Integration der Kinder und Jugendlichen gefördert. Die Netzwerkarbeit mit Behörden, Initiativen und sozialen Trägern ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil des Konzepts. Das Box-Projekt FAIR ist inzwischen auch an Potsdamer Schulen aktiv.
Platz 4: Bildungs- und Gesundheitssportverein e.V. beim KSB MOL e.V.
Der Bildungs- und Gesundheitssportverein e.V. beim KSB MOL hat buchstäblich eine Mission: wann und wo immer es möglich ist, Menschen über die positiven Eigenschaften sportlicher Betätigung aufzuklären, ist der Verein zur Stelle. Darüber hinaus macht er ein niedrigschwelliges Sportangebot zur Stärkung der Gesundheit, das jedem offensteht, von der "bewegten Mittagspause" bis zur Rehabilitationsgymnastik. 315 Mitglieder in Strausberg im Landkreis Märkisch-Oberland zählt der Verein, der dazu beiträgt, das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen. Zahlreiche Vortragsveranstaltungen um Themen wie Gesundheit, Ernährung und Bewegung, die sowohl mit praktischen Übungen verbunden werden als auch konkrete Ideen zur kreativen Umsetzung des erworbenen Wissens vermitteln, stehen im Mittelpunkt der Vereinsarbeit.
Platz 4: LG Oberhavel e.V.
Wer schon einmal über sechs Wochen Sommerferien gestalten sollte, weiß ein Angebot wie das der LG Oberhavel e.V. zu schätzen. Der mit 18 Mitgliedern sehr kleine Verein aus Löwenberger Land bietet Kindern in den Ferien ein Abenteuer-Sport-Camp, bei dem sie bis zu 12 Sportarten ausprobieren und dabei jede Menge Spaß haben können. Vom Mannschaftssport bis hin zu individuellen Sportarten wie Fechten oder auch Yoga haben die 6- bis 13-Jährigen im Verlauf einer Woche die Möglichkeit, alles zu testen und das Richtige für sich zu finden. Die verschiedenen Vereine vor Ort haben im Verlauf der Woche Gelegenheit, sich zu präsentieren und das Interesse für die jeweiligen Sportarten zu wecken. Dies führt auch zu einer vorbildlichen Vernetzung der lokalen Sportorganisationen. Das Sportcamp wird in den Sommer-, Oster- und Herbstferien angeboten.
Platz 4: Ruderclub Kleinmachnow – Stahnsdorf – Teltow e.V.
Der 81 Mitglieder starke Ruderclub Kleinmachnow – Stahnsdorf – Teltow im Landkreis Potsdam-Mittelmark bietet Wanderfahrten als Ferienfreizeiten an, bei denen Jung und Alt in einem Boot sitzen. Dem Club ist es wichtig, Menschen unterschiedlichen Alters zusammen zu bringen und somit die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass junge wie ältere Teilnehmer die Stärken und Schwächen der jeweils anderen Altersgruppe kennen lernen und erfahren, wie man damit umgehen kann. Spaß machen sollen die Wanderfahrten natürlich auch und das Urlaubsgefühl darf nicht fehlen. Deshalb sind die Touren so konzipiert, dass sie einen Kompromiss aus "preiswert" und "Luxus" darstellen – um allen Teilnehmern etwas zu bieten. Der Verein setzt sich dafür ein, Rudern als Breitensport populärer zu machen.
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