Berliner Volksbank setzt stabile Geschäftsentwicklung fort

Verändertes Kundenverhalten verlangt offensiven Wandel

07.05.2019

  • Mehr als 2 Mrd. Euro an neuen Krediten herausgegeben
  • Provisionsergebnis übertrifft Vorjahreswert um 3,5 Mio. Euro
  • Eigenkapital der Berliner Volksbank erneut gestiegen  

Die Berliner Volksbank hat ihre stabile Geschäftsentwicklung auch in 2018 fortgesetzt. Das Kreditgeschäft wurde weiter ausgebaut und im Niedrigzinsumfeld konnte erneut ein positives Geschäftsergebnis erzielt werden. Das gute Ergebnis wurde genutzt, um die Kapitalbasis weiter zu stärken. "Das veränderte Kundenverhalten stellt uns vor große Herausforderungen. Beratungsleistungen sind weiterhin stark nachgefragt, unsere Filialen hingegen werden weniger frequentiert. Mit dem Bank-Bus, der persönlichen Beratung per Video, WhatsApp und Chat haben wir in 2018 viel bewegt. Auch zukünftig arbeiten wir intensiv daran, Tradition und Moderne zu verbinden, um für unsere Kunden den passenden Mix aus Filialen und digitaler Beratung anzubieten", erklärt Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank.

Das bilanzielle Eigenkapital stieg um 118,2 Mio. Euro oder 9,8 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Das ist einerseits auf eine Teilumwidmung aus Vorsorgereserven nach § 340 f HGB und einer Zuführung aus dem laufenden Ergebnis von insgesamt 70,7 Mio. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken zurückzuführen. Andererseits erhöhte sich durch die Zeichnung weiterer Genossenschaftsanteile und neu gewonnener Mitglieder das Gezeichnete Kapital der Bank um insgesamt 42,1 Mio. Euro. Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2018 lag die Kernkapitalquote bei 13,9 Prozent und damit deutlich über den aktuell geltenden Mindestanforderungen von knapp 9 Prozent.

Das Kreditgeschäft stieg um 9,5 Prozent auf insgesamt 9,9 Mrd. Euro. Unter Berücksichtigung von Tilgungen und Ablösungen ist die Bank mit über 866 Mio. Euro neuem Volumen im Kreditgeschäft gewachsen. Wie im Vorjahr wurde vor allem das Geschäft mit den Immobilien- und Firmenkunden ausgeweitet. Mehr als die Hälfte des in Anspruch genommenen Kundenkreditvolumens wird für Investitionen im Grundstücks- und Wohnungswesen genutzt.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent oder 483,3 Mio. Euro auf insgesamt 12,0 Mrd. Euro. Diesen Anstieg wertet die Bank als Ausdruck des Vertrauens der Mitglieder und Kunden in die Stabilität der Berliner Volksbank und in das genossenschaftliche Einlagensicherungssystem. In Zeiten des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes verbleiben Kundengelder überwiegend in täglich fälligen Anlageprodukten mit hoher Flexibilität.

Der Zinsüberschuss verringerte sich um 3,1 Mio. Euro oder 1,3 Prozent auf 232,9 Mio. Euro. Ausschlaggebend waren insbesondere die weiter sinkenden Erträge im Einlagengeschäft aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes. Der Provisionsüberschuss stieg um 3,5 Mio. Euro oder 3,4 Prozent auf 106,9 Mio. Euro und übertrifft damit den Vorjahreswert. Der Rohüberschuss erhöhte sich daher leicht um 0,4 Mio. Euro oder 0,1 Prozent auf 339,8 Mio. Euro.

Der Verwaltungsaufwand wird insgesamt um 37,3 Mio. Euro oder 13,4 Prozent geringer ausgewiesen. Die in den Vorjahren initiierten und umgesetzten Kostenoptimierungen der Geschäftsprozesse wirken reduzierend auf den Personalaufwand. Die Berliner Volksbank erreichte im vergangenen Geschäftsjahr ein im Vergleich zum Vorjahr um 37,6 Mio. Euro erhöhtes Operatives Ergebnis von 99,2 Mio. Euro.

Aus dem insgesamt guten Ergebnis wurden die Reserven der Bank weiter gestärkt. Unter Berücksichtigung der Teilumwidmung und der Zuführung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken erreichte die Berliner Volksbank einen Jahresüberschuss von 21,1 Mio. Euro, der damit leicht über dem Vorjahreswert liegt. Davon sollen den Mitgliedern im Juni insgesamt 16,8 Mio. Euro als Dividende in Höhe von 2,5 Prozent ausgeschüttet werden.

Ausblick

"Als strategischer Partner wollen wir bis zum 75-jährigen Jubiläum unserer Bank im Jahr 2021 die erste Wahl für unsere Firmenkunden in der Region Berlin-Brandenburg sein", so Carsten Jung. Die erforderlichen Weichen hierfür wurden in 2018 gestellt. "Spürbare Verbesserungen für unsere Kunden versprechen wir uns durch schnellere Kreditentscheidungen bei gleichzeitiger Reduzierung der einzureichenden Unterlagen. Wir haben dazu u. a. in moderne Technik und neue interaktive Beratungsformate investiert." Dazu gehört auch, dass in diesem Jahr in zentraler Lage die ersten von insgesamt fünf neuen Firmenkunden-BeratungsCentern in Berlin-Mitte und in Adlershof öffnen. Dort bündelt die Bank für ihre Kunden die Beratungsexpertise spezieller Fokusbranchen. Parallel investiert das Genossenschaftsinstitut in eine aufmerksamkeitsstarke, authentische Markenkampagne, in der ihre Firmenkunden selbst im Mittelpunkt stehen.

Damit das Privatkundengeschäft wirtschaftlich erfolgreich bleibt, richtet die Bank das Angebot an Produkten und Dienstleistungen künftig noch passgenauer und flexibler auf die Bedürfnisse der Kunden aus. Die bestehenden Filialen sollen erhalten bleiben, jedoch inhaltlich anders bespielt und stärker auf die persönliche individuelle Beratung ausgerichtet werden.