Sterne des Sports in Berlin verliehen

Pfeffersport e.V. gewinnt den Großen Stern des Sports in Silber

25.09.2019

  • SPORTKINDER BERLIN e.V. belegt den zweiten Platz
  • Dritter Preis geht an TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V.
  • Sechs Vereine mit insgesamt 9.500 Euro ausgezeichnet

Wie gelingt es, Inklusion auf allen Ebenen eines Mehrspartenvereins umzusetzen? Auf diese Frage fand Pfeffersport e.V. eine überzeugende Antwort mit dem Diversity-Ansatz „Mission Inklusion“. Die Berliner Volksbank und der Landessportbund Berlin zeichneten den Pankower Verein dafür mit dem Großen Stern des Sports in Silber für das Land Berlin aus – verbunden mit einer Siegprämie in Höhe von 4.000 Euro. Übergeben wurde der Preis im Beisein von Aleksander Dzembritzki, Staatssekretär für Sport, Thomas Laurisch, Bereichsleiter Private Kunden der Berliner Volksbank, Claudia Zinke, Vizepräsidentin für Sportentwicklung, Breiten- und Freizeitsport im Landessportbund Berlin, sowie Betty Heidler, erste deutsche Weltmeisterin im Hammerwerfen und mehrfache deutsche Meisterin. Pfeffersport e.V. rückt damit ins Finale des Wettbewerbs und hat die Chance, den Großen Stern des Sports in Gold auf Bundesebene zu gewinnen. Dieser wird am 21. Januar 2020 in Berlin überreicht.

Den zweiten Platz und ein Preisgeld von 2.500 Euro gewann SPORTKINDER BERLIN e.V. Mit dem Projekt „Bildung braucht Bewegung“ ermöglicht der Verein interdisziplinäres Lernen unter Einbeziehung von sportlichen Elementen an Kitas und Schulen. Der TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V. erreichte Platz 3 mit dem Konzept „KARAMBA – Seniorensport war gestern“. Er darf sich über 1.500 Euro Preisgeld freuen. Drei weitere Vereine erhielten einen mit jeweils 500 Euro dotierten Förderpreis: Basket Dragons Marzahn e.V., Tauchclub Berlin Siemensstadt e.V. und Vorspiel SSL Berlin e.V.

Aleksander Dzembritzki, Staatssekretär für Sport des Landes Berlin: „Sport lebt vom Engagement in den Vereinen. Deswegen ist diese Auszeichnung so wichtig. Sie ist Anerkennung und großer Ansporn für andere, sich über Leistung und Erfolge im Sport hinaus im gesellschaftlichen Bereich zu engagieren. Das stärkt den Sport und unser Gemeinwesen. Darauf können wir auch in Zukunft nicht verzichten. Denn gerade der organisierte Sport in den Vereinen wird den zunehmenden Aufgaben in unserer Stadtgesellschaft besonders gut gerecht.“

„Das gesellschaftliche Engagement der vielen Sportvereine in Berlin ist fantastisch, und der Wettbewerb trägt dazu bei, diese Leistungen bekannt zu machen. Als Genossenschaftsbank haben wir den Auftrag, die Region weiterzuentwickeln und unterstützen sehr gern die vorbildliche Arbeit dieser herausragenden Vereine“, unterstreicht Thomas Laurisch, Bereichsleiter Private Kunden der Berliner Volksbank.

„Unsere Vereine sind mit ihren Angeboten mitten im Leben. Das beweisen auch die prämierten Vereine. Aber auch insgesamt war die Vielfalt der sozialen Themen in den Bewerbungen der Vereine sehr beeindruckend. Die Berliner Vereine greifen neue Impulse auf und bewegen alle – alt und jung, arm und reich, mit und ohne Handicap und unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft – mit großem Engagement, Herz und Verstand.“ , so Claudia Zinke, Vizepräsidentin für Sportentwicklung, Breiten- und Freizeitsport des Landessportbundes Berlin.

An dem Wettbewerb, der vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund initiiert wird, beteiligt sich die Berliner Volksbank bereits zum 14. Mal. Sie stellte in diesem Jahr insgesamt 9.500 Euro für die Auszeichnungen der „Sterne des Sports“ in Berlin zur Verfügung. Zusätzlich erhielten alle weiteren Vereine, die am Wettbewerb teilgenommen haben, jeweils
eine Spende in Höhe von 100 Euro. Der Wettbewerb prämiert innovative und kreative Angebote, mit denen Sportvereine beispielsweise Kinder und Jugendliche mit Sport vertraut machen, behinderte Menschen integrieren oder in sozialen Brennpunkten ausgleichend und leistungsfördernd wirken.

Kurzporträts der Gewinner Sterne des Sports in Silber in Berlin 2019

Platz 1: Pfeffersport e.V.

"Mission Inklusion“ – ein kompletter Verein betreibt lokale Raumfahrt. So beschreibt der Pankower Mehrspartenverein Pfeffersport sein Ziel, mit einem Diversity-Ansatz in den Sportgruppen, bei Events und in der Bildungsarbeit die gesellschaftliche Vielfalt der Stadt abzubilden. Inklusion ist für Pfeffersport die Förderung der Teilhabe von Bevölkerungsgruppen, die in der Sportvereinslandschaft – noch – unterrepräsentiert sind. Das Thema Inklusion durchzieht die Organisation - ihre Struktur und Kultur - als roter Faden. Die besondere Aufmerksamkeit in der Arbeit für die 4500 Mitglieder richtet sich darauf, verstärkt Mädchen und Frauen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte (darunter auch geflüchtete Menschen), Menschen mit Handikap, Menschen aus der Queer-Community, Senioren und Seniorinnen sowie Menschen aus sozial benachteiligten Milieus für ein gemeinsames Tun zu begeistern. Der pfeffersportinterne Inklusionsberater sorgt dafür, dass alle an Pfeffersport interessierten Menschen einen Platz in den Sportgruppen finden und begleitet die Übungsleiter in ihrer Arbeit.

www.pfeffersport.de

Pfeffersport e.V.
Pfeffersport e.V.

Platz 2: SPORTKINDER BERLIN e.V.

Seit 2017 engagiert sich der Verein SPORTKINDER BERLIN aus Zehlendorf dafür, Kindern den Spaß an Sport und Bewegung zu vermitteln. “Bildung braucht Bewegung!” – ist das Leitmotiv des Vereins, der ein Bewegungskonzept entwickelt hat, das interdisziplinäres Lernen ermöglicht: Durch Sport können sich die Kinder auch andere Bildungsbereiche erschließen, etwa Sprache, Mathematik, Musik oder soziales Verhalten. In über 20 Kitas und Schulen in den Bezirken Neukölln, Spandau, Wedding und Steglitz-Zehlendorf wird dieses “Bewegungspuzzle” aus verschiedenen Bausteinen, die Koordination, Gleichgewicht, Technik und Kognition umfassen, umgesetzt. SPORTKINDER BERLIN ist in kurzer Zeit rasch auf 750 Mitglieder gewachsen und baut die Kapazitäten nachhaltig und kontinuierlich aus. Dazu gehört auch, dass der Verein mit anderen Vereinen und Institutionen zusammenarbeitet und überdies die Qualität des Angebots regelmäßig evaluiert und somit das erreichte hohe Niveau sicherstellt.

www.sportkinder-berlin.de

SPORTKINDER BERLIN e.V.
SPORTKINDER BERLIN e.V.

Platz 3: TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V.

Warum aus “Seniorensport” KARAMBA werden musste, um die heutige Generation 60+ für den Sport im Verein zu begeistern, zeigt der TSV Berlin-Wittenau 1896. Der 3200 Mitglieder starke Verein aus dem Bezirk Reinickendorf ist durchaus selbstkritisch, aber mit viel Humor der Frage nachgegangen, wie Menschen angesprochen werden möchten, die sich noch nicht als “ältere Damen und Herren” fühlen und bei “Seniorenfitness” allenfalls mit den Augen rollen! Entstanden ist KARAMBA, ein zeitgemäßer, moderner Name für eine Zielgruppe, die eben genauso wahrgenommen werden möchte: als mitten im Leben stehend, sportlich aktiv und doch auch wissend um bestimmte Leistungsgrenzen, die Körper und Geist ab einem gewissen Zeitpunkt nicht zwingend überschreiten wollen. Die Angebote KARAMBA light, KARAMBA All in 1 oder KARAMBA Power spiegeln das wider. Und so hat der Verein seit seinem Relaunch die bisherigen Mitglieder neu überzeugt und darüber hinaus viele weitere Interessenten und Mitglieder gewonnen.

www.tsv-berlin-wittenau.de

TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V.
TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V.

Platz 4: Basket Dragons Marzahn e.V.

Bildung und Sport verbinden die Basket Dragons Marzahn. In einem sozial schwierigen Umfeld in Marzahn-Hellersdorf schafft der Verein das Kunststück, dass junge Menschen Feuer und Flamme für Basketball sind und von den Chancen und Möglichkeiten des Teamsports ebenso profitieren wie sie fürs Leben lernen. “Mit dem Ball in der Hand: Von der Kita zum Schulabschluss” heißt die Initiative des 265 Mitglieder zählenden Vereins, der in Kitas, Grundschulen und Oberschulen ein qualifiziertes Basketball-Angebot macht und so im Wochenverlauf rund 700 Kinder und Jugendliche in Bewegung bringt. Mit “I play like a girl” werden zudem gezielt Mädchen motiviert, den schnellen Sport mit dem Ball für sich zu entdecken. Basket Dragons Marzahn leistet mit seinem Engagement einen vorbildlichen Beitrag dazu, den Bezirk attraktiver zu gestalten und jungen Menschen eine Perspektive zu geben.

www.basket-dragons.chayns.net

Basket Dragons Marzahn e.V.
Basket Dragons Marzahn e.V.

Platz 4: Tauchclub Berlin Siemensstadt e.V.

Die "annähernde Schwerelosigkeit", die das Tauchen zu einer faszinierenden Erfahrung macht, prädestiniert diese Sportart auch für Menschen mit Behinderungen. Querschnittgelähmte zum Beispiel können beim Schweben unter Wasser eine sonst nicht gekannte Bewegungsfreiheit erleben. Der Inklusions-Tauchclub Berlin-Siemensstadt e.V. bietet Personen ab 8 Jahren, ein kostenloses, sogenanntes “Schnuppertauchen” an. Eine Tauchtauglichkeit vorausgesetzt, spielt es keine Rolle, ob die Teilnehmer behindert oder nicht behindert sind. Clubmitglieder können an kostenlosen Sporttaucher- bzw. Handicapausbildungen teilnehmen. 61 Mitglieder hat der Tauchclub aus Spandau inzwischen, der 2015 von neun erfahrenen Tauchern gegründet wurde, Tendenz steigend! Die Selbstverständlichkeit, mit der behinderte und nicht behinderte Clubmitglieder gemeinsam ihren Sport betreiben, empfinden alle Teilnehmer als große Bereicherung und herausragendes Erlebnis.

www.tcb-siemensstadt.de

 

Tauchclub Berlin Siemensstadt e.V.
Tauchclub Berlin Siemensstadt e.V.

Platz 4: Vorspiel SSL Berlin e.V.

Vorspiel SSL Berlin e. V. - Sportverein für Schwule und Lesben steht seit über 30 Jahren für ein vielfältiges Sportprogramm, das gegenseitigen Respekt und Wertschätzung in den Mittelpunkt stellt. 2018 organisierte die 1600 Mitglieder zählende Institution aus Schöneberg die „BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine“. Dort kamen queere Sportvereine aus Deutschland erstmals in dieser Veranstaltungsform zusammen, um sich mit diversen Gästen aus Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und dem organisierten Sport auszutauschen. Die Tagung hatte das Ziel, neue Projekte zu entwickeln und voneinander zu lernen, wie die Sportlandschaft offener und toleranter gestaltet werden kann. Vorspiel war federführend bei der Organisation, hat gemeinsam mit Kooperationspartnern das Tagungsprogramm entwickelt und umgesetzt. Die Veranstaltung hatte große Resonanz in der Öffentlichkeit und trug in besonderer Weise dazu bei, das Bewusstsein für die Anliegen von queeren Menschen im Sport zu schärfen, die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität nicht in das übliche zweigeschlechtlich-heterosexuelle Schema passen."

www.vorspiel-berlin.de

 

Vorspiel SSL Berlin e.V.
Vorspiel SSL Berlin e.V.