- Bilanzsumme auf 16,9 Mrd. Euro erhöht – ca. 4.100 neue Mitglieder
- Kundenkreditgeschäft und Provisionsgeschäft weiter ausgebaut
- Vorsorge und Eigenkapital gestärkt
- Pandemie sorgt für Digitalisierungsschub
- Carsten Jung: Wir können mit Zuversicht die weiteren Herausforderungen angehen
Berliner Volksbank behauptet sich in einem schwierigen Umfeld gut und ist für das laufende Jahr 2021 ebenso gerüstet
26.02.2021
Die Corona-Pandemie hat dem Jahr 2020 seinen Stempel aufgedrückt. Mit Blick auf das Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres lässt sich heute festhalten:
Das Geschäftsmodell zeigt sich auch im schwierigen Umfeld stabil und lässt die Berliner Volksbank zuversichtlich ins laufende Jahr 2021 blicken. Auch im Jahr 2020 ist die Berliner Volksbank gewachsen, um saldiert ca. 4.100 neue Mitglieder und gut zwei Mrd. € an Bilanzsumme. Vorstandsvorsitzender Carsten Jung: "In Zeiten wie diesen zeigt sich, dass das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken auf einem stabilen Fundament steht und Kund:innen und vor allem Mitgliedern Vorteile bietet. Wir verstehen uns diesen gegenüber als verlässlicher Partner, sowohl von Privat- als auch von Firmenkund:innen, für die wir in jeder Lebens- und Geschäftsphase ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner in allen Finanzfragen sein wollen."
Die Berliner Volksbank hat ihre Geschäftsentwicklung der letzten Jahre in 2020 fortgesetzt
Im Berichtsjahr konnten das Kundenkreditgeschäft und das Provisionsgeschäft weiter ausgebaut und trotz herausfordernder Rahmenbedingungen während der COVID-19-Pandemie erneut ein positives Geschäftsergebnis erzielt werden. Die Stärkung des Firmenkundengeschäfts stand hierbei im Mittelpunkt.
Zu wichtigen Ergebnissen im Einzelnen:
Der Rohüberschuss, also die Summe aus Zins- und Provisionsergebnis, der Bank liegt um 9,3 Mio. € oder 2,7 % über dem Vorjahreswert. Hierbei ist es insbesondere gelungen, die Ergebnisbeiträge aus dem Kundenkreditgeschäft erneut zu steigern.
Die Verwaltungsaufwendungen inklusive der Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhten sich im Berichtsjahr leicht um 0,6 Mio. € oder 0,2 %.
Einschließlich der Berücksichtigung der betriebsneutralen Sachverhalte liegt das Betriebsergebnis vor Bewertung der Bank um 15,0 Mio. € oder 14,9 % über dem Vorjahresergebnis.
Das Bewertungsergebnis, beläuft sich saldiert auf -30,8 Mio. €. Dabei resultieren wesentliche Zuführungen aus Änderungen bei der Ermittlung von Pauschalwertberichtigungen gemäß den Anforderungen nach IDW RS BFA 7 (-20,8 Mio. €). Damit konnte die Bank eine Teilanwendung des IDW RS BFA 7 in wesentlichem Umfang – bereits vor dem finalen Anwendungszeitpunkt in 2022 – im Berichtsjahr 2020 aus dem laufenden Geschäftsergebnis vornehmen. Zudem berücksichtigt das Bewertungsergebnis Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen im Kundenkreditgeschäft, die ungefähr zur Hälfte aufgrund von Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu bilden waren.
Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit belief sich im Berichtsjahr vor Zuführung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken aus dem laufenden Ergebnis auf 85,2 Mio. € (Vorjahr: 85,3 Mio. €).
Unter Berücksichtigung der Dotierung von 42,4 Mio. € in den Fonds für allgemeine Bankrisiken erzielte die Berliner Volksbank einen Jahresüberschuss in Höhe von 16,5 Mio. € (Vorjahr: 18,0 Mio. €). Dieser soll dazu verwendet werden, an die Mitglieder eine unveränderte Dividende in Höhe von 1,75 % vorzuschlagen und Zuführungen zu den Ergebnisrücklagen vorzunehmen.
Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel sind damit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insbesondere ist die Kernkapitalquote nochmals gestiegen, von 14,4 auf 14,7 %.
Die wichtige Messzahl für die betriebliche Leistung in Form der Cost-Income-Ratio hat sich von 67,5 auf 67,2 % nochmals leicht verbessert.
Maßnahmen der Berliner Volksbank im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie
Die Berliner Volksbank hat in 2020 zahlreiche Maßnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie umgesetzt. Im Rahmen eines eingerichteten Krisenstabs werden in regelmäßigen Abständen Maßnahmen beschlossen, um Kund:innen und Mitarbeiter:innen vor Infektionen zu schützen und den Bankbetrieb wie z. B. eine stabile Liquiditätsversorgung der Kund:innen sicherzustellen.
Um Gewerbetreibende und Unternehmen in dieser schwierigen Situation intensiv zu begleiten, hat die Bank zudem eine Task Force zum Kreditgeschäft initiiert. In dieser wurden vor allem Maßnahmen zur Unterstützung der Kund:innen – die von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind – umgesetzt, z.B. die Möglichkeit von Stundungen und Angebote zu Liquiditätshilfen und Finanzierungsmöglichkeiten für Gewerbetreibende und Unternehmer:innen. Darüber hinaus wurde Firmenkund:innen ein Angebot von kostenlosen externen Online-Seminaren ermöglicht, um sie während der Pandemie hinsichtlich vieler Fragestellungen z. B. rund um Liquiditätsquellen und -hilfen, Arbeits-, Steuer- und Insolvenzrecht sowie alternative Geschäftsideen zu unterstützen. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen zum Thema Digitalisierung (bspw. Videoberatung) unterstützen zudem in Zeiten von Kontaktbeschränkungen die Kommunikation mit den Kund:innen sowie eine weitgehend normale Geschäftstätigkeit. Die Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse, Services und Produkte sind im Berichtsjahr noch weiter vorangeschritten.
Fazit
Trotz der aktuellen Herausforderungen durch die Pandemie, das anhaltende Niedrigzinsumfeld und dem Markteintritt neuer Wettbewerber, hat die Berliner Volksbank im Geschäftsjahr 2020 ihre Position stärken können. Insbesondere wurde Spielraum sowohl für die erforderliche Vorsorge als auch für eine deutlich über Plan liegende Zuführung zum Fonds für die allgemeinen Bankrisiken gewonnen, somit auch eine deutliche Stärkung des Eigenkapitals. Carsten Jung: "Wir sind mit der Entwicklung unseres Geschäftes sehr zufrieden. Ich will aber auch deutlich sagen, dass die Voraussetzungen dafür schon in den vergangenen Jahren sehr konsequent geschaffen wurden. Begeistert haben mich der Zusammenhalt und die Solidarität unter den Kolleg:innen, und deren Flexibilität und Einsatzbereitschaft für unsere Kund:innen in dem schwierigen Corona-Umfeld. Dasselbe gilt für den Betriebsrat, mit dessen Expertise und Unterstützung wir Entscheidungen haben treffen können. Nicht zuletzt gilt der Dank den Vertreter:innen, die schon in letztem Jahr einer leicht verringerten Dividende zugunsten der Stärkung unserer Resilienz den Vorzug gegeben haben. Insofern beruht der Umstand, dass wir uns für die künftigen Herausforderungen gut gerüstet fühlen dürfen, auf einer vertrauensvollen und vorausschauenden Zusammenarbeit von Mitgliedern, Mitarbeiter:innen, Aufsichtsrat und Vorstand."
Wie in den Vorjahren hat sich die Berliner Volksbank als „Good Corporate Citizen“ erwiesen
Die Region profitierte von höheren Personalaufwendungen ebenso wie von gestiegenem Steueraufwand. Darüber hinaus vergab die Berliner Volksbank rund 1,0 Mio. € Spenden- und Fördergelder an soziale und gemeinnützige Projekte, Einrichtungen und Institutionen in den Kiezen und Gemeinden. "In diesem zugleich der Gesellschaft insgesamt verpflichteten Sinne führen wir unser Geschäft weiter", so der Vorstandsvorsitzende: "Wir wollen den genossenschaftlichen Gedanken erhalten und zeitgerecht ausfüllen, denn die genossenschaftliche Idee ist heute aktueller denn je. Darum gilt in 2021, dem Jahr unseres 75. Jubiläums, auch der Leitgedanke: "Zukunft dank Herkunft". Weil es wichtig ist zu wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Weil Fortschritt und Tradition bei uns zusammengehören. Und genau in diesem Bewusstsein gehen wir Dinge an. Voller Tatkraft. Voller Verlässlichkeit. Voller Zusammenhalt."
Anlage
Zahlenspiegel und Kennzahlen (vorläufige Werte)
Kennzahlen | 2020 | 2019 | |
Bilanzsumme* (in Mrd. €) | 16,9 | 14,7 | |
Kernkapitalquote (in %) | 14,7 | 14,4 | |
Mitglieder (in Tsd.) | 209,5 | 205,4 | |
Cost-Income-Ratio (i.e.S. betrieblich, in %) | 67,2 | 67,5 | |
BEvB / ø BS (betrieblich, in %) | 0,62 | 0,63 | |
Zinsüberschuss (in Mio. €) | 230,2 | 225,6 | |
Provisionsergebnis (in Mio. €) | 117,1 | 112,4 | |
Verwaltungsaufwand (in Mio. €) | 231,1 | 230,5 | |
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit (in Mio. €) | 85,2 | 85,3 | |
Jahresüberschuss (in Mio. €) |
16,5 | 18,0 |
*Stichtag 31.12.2020