- Siegprämie von 4.000 Euro
- Verein qualifiziert sich fürs Finale auf Bundesebene
- Spreewölfe Berlin e. V. belegt mit „Schulen auf die Skates“ den 2. Platz
„Eltern-Kind-Fitness-Bingo“
Sporttreff Karower Dachse e. V. gewinnt den Großen Stern des Sports in Silber in Berlin
26.10.2021
Das „Eltern-Kind-Fitness-Bingo“ des Sporttreffs Karower Dachse e. V. gewinnt 2021 den Großen Stern des Sports in Silber des Landes Berlin. Die Berliner Volksbank und der Landessportbund Berlin zeichnen den Pankower Verein für sein originelles Online-Trainingsangebot aus, das nach Bedarf angepasst und auch in Schule und Hort eingesetzt werden kann. Verbunden ist der Preis mit einer Siegprämie in Höhe von 4.000 Euro. Zudem rückt der Verein ins Finale des bundesweiten Wettbewerbs und hat die Chance, den Großen Stern des Sports in Gold zu gewinnen. Der Sieger wird im Januar 2022 bekannt gegeben.
Insgesamt dürfen sich sechs Berliner Sportvereine über silberne Sterne-Pokale freuen. Sie wurden am 25. Oktober 2021 im Alten Stadthaus in Berlin im Rahmen einer Preisverleihung überreicht. Den zweiten Platz und ein Preisgeld von 2.500 Euro gewinnt der Inline-Skaterhockey-Verein Spreewölfe Berlin e. V. mit seiner Initiative „Schulen auf die Skates“. Die Coole-Mädchen-Website von Seitenwechsel e. V. erreicht Platz 3 und bringt 1.500 Euro in die Vereinskasse. Drei weitere Vereine erhalten einen mit jeweils 500 Euro dotierten Förderpreis: Bogensportclub BB-Berlin e. V., Red Devils Berlin e. V. und SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin e. V.
Aleksander Dzembritzki, Staatssekretär für Inneres und Sport des Landes Berlin und Mitglied in der Jury der Sterne des Sports in Silber in Berlin: „Die Entscheidung ist der Jury nicht leichtgefallen, so sehr haben uns die originellen und attraktiven Projekte der Bewerber begeistert! Die für ihr großes Engagement bekannten Karower Dachse sind in diesem Jahr würdiger Sieger. Alle sechs Vereine stehen für den hohen gesellschaftlichen Wert und die Vielfalt des Sports in unserer Stadt. Mit dieser Auszeichnung gehören sie zu den Vorbildern des organisierten Sports.“
Gemeinsamkeiten im Engagement der Sportvereine und der Berliner Volksbank sieht Martina Palte, Mitglied des Vorstands der Berliner Volksbank: „Es geht uns darum, die Region weiterzuentwickeln und das gesellschaftliche Miteinander zu stärken. Die Vereine versprühen Energie und Tatendrang und schaffen es, Menschen in Kontakt miteinander zu bringen, ihnen Freude an gemeinsamen Aktivitäten zu vermitteln. Sport kann regelrecht Wunder bewirken. Als Genossenschaftsbank wollen wir das unterstützen so gut wir können.“
Claudia Zinke, Vizepräsidentin für Sportentwicklung, Breiten- und Freizeitsport des Landessportbunds Berlin: „Unsere Vereine sind nah dran an den Menschen und mitten im Leben. Sie organisieren über den Sport soziales Miteinander und Teilhabe, indem sie da sind für alle – für Jung und Alt – also über Generationen hinweg, über alle kulturellen und sozialen Milieus hinweg, mit inklusiven und niedrigschwelligen Angeboten. Trotz der Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, sind die Vereine sehr kreativ gewesen und haben tolle Bewerbungen eingereicht, sodass es diesmal sehr schwer war für die Jury. Ich bin sehr stolz auf unsere Vereine, die einiges auf die Beine gestellt haben und absolut zeitgemäß auch über digitale Medien ihre Angebote an ihre Zielgruppen bringen.“
An dem Wettbewerb, der vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund initiiert wird, beteiligt sich die Berliner Volksbank bereits zum 16. Mal. Sie stellte in diesem Jahr insgesamt 9.500 Euro für die Auszeichnungen der „Sterne des Sports“ in Berlin zur Verfügung. Zusätzlich erhielten alle weiteren Vereine, die am Wettbewerb teilgenommen haben, jeweils eine Spende in Höhe von 100 Euro. Der Wettbewerb prämiert innovative und kreative Angebote, mit denen Sportvereine beispielsweise Kinder und Jugendliche mit Sport vertraut machen, Menschen mit Behinderung integrieren oder in sozialen Brennpunkten ausgleichend und im Sinne der Gemeinschaftlichkeit und Teilhabe leistungsfördernd wirken.
Kurzporträts der Gewinner der „Sterne des Sports" in Silber 2021 in Berlin
Platz 1: Sporttreff Karower Dachse e. V.
Bingo! Alles richtig gemacht hat der Sporttreff Karower Dachse e. V. mit einem ebenso originell wie liebevoll gestalteten Angebot für pandemiegeplagte Familien: Der Mehrspartenverein aus Pankow entwickelte ein “Eltern-Kind-Fitness-Bingo” (EKFB), ein Bewegungskonzept, das auch “nach Corona” funktioniert, weil es sich gut im Alltag und zuhause integrieren lässt. Das Online-Trainingsprogramm wird mit einem Würfel je nach Wunsch zusammengestellt, dazu gibt es ein erklärendes Booklet, und auf der Homepage finden sich frei verfügbar Videos mit Anleitungen. Das Programm kann nach Bedarf angepasst werden. Deshalb ist es auch für den Sportunterricht an Schulen oder im Hort geeignet. Die Karower Dachse erreichen so nicht nur ihre rund 2.300 Mitglieder, sondern auch ein breiteres Publikum, das auf diese Weise für den Vereinssport begeistert wird.
Platz 2: Spreewölfe Berlin e. V.
Dass Sport in der Schule wichtig ist, ist unbestritten – und doch gibt es an vielen Berliner Grundschulen Luft nach oben, wenn es darum geht, Kindern verschiedene sportliche Fähigkeiten zu vermitteln, die Motorik zu schulen und zu zeigen, wie viel Spaß es macht, sich zu bewegen. Was die Spreewölfe Berlin e. V. in Zeiten der Pandemie ins Leben gerufen haben, hat daher eine Menge Potenzial. Über 1.300 Kinder erreichte der Moabiter Inline-Skaterhockey-Verein seit März 2021 mit Sportunterrichtsangeboten an der frischen Luft – ohnehin das Beste, um sich auszupowern. Dabei kam es den Spreewölfen vor allem darauf an, niemanden auszugrenzen. Auch wer sich nicht zu den Sportskanonen zählte, wurde ermuntert, das Inlineskaten auszuprobieren. Oft folgte dann die Erkenntnis, dass es gar nicht so schwierig ist, auf den schmalen Rollen eine coole Figur zu machen. Kein Wunder, dass zu den 300 Vereinsmitgliedern etliche neue hinzukamen.
Platz 3: Seitenwechsel SV für FrauenLesbenTrans*Inter* und Mädchen e. V.
Das Sport und Bewegungsangebot für Mädchen und junge Frauen ist in den letzten Jahren vielfältiger und breiter geworden. Aber diese Angebote finden? Immer noch schwierig. Deshalb hat der 900 Mitglieder starke Verein Seitenwechsel e. V. die “Coole-Mädchen-Website” eingerichtet. Auf https://www.coole-maedchen.de/fitness-online/ wird mit Videos und Informationen gezeigt, was es alles gibt und dass Mädchen und junge Frauen in den Sportvereinen willkommen sind – im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und darüber hinaus. Dazu kooperiert Seitenwechsel mit anderen Vereinen und wird die Inhalte auf dem Portal sukzessive ausbauen. Links führen dann auf Kurse etwa von den Boxgirls oder vom Fußballclub Türkiyemspor, die Mädchen per Videobotschaft explizit ansprechen und ermutigen auszuprobieren, welcher Sport sie begeistern könnte. “Sport ist unsere größte Leidenschaft”, so Seitenwechsel, der 1988 gegründet wurde und heute der größte Sportverein für Frauen, Lesben, trans- und intergeschlechtliche Personen sowie Mädchen in Europa ist.
Platz 4: Bogensportclub BB-Berlin e. V.
“Spanne den Bogen zwischen allen Menschen” – mit dieser Aufforderung wirbt der Bogensportclub BB-Berlin e. V. für den gemeinsamen Sport von Menschen ohne und mit Behinderung. Der Verein aus Berlin-Pankow zeigt eindrucksvoll, was alles möglich ist: Ein blinder Mensch kann sehr wohl Bogen schießen. Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, können eine erfolgreiche Schießtechnik entwickeln. Natürlich spielt neben der Freude am Sport auch der Wettbewerbsgedanke eine Rolle: Weiter, zielsicherer zu treffen und dafür zu trainieren, spornt die 250 Mitglieder gleichermaßen an. Vorbilder sind Spitzensportler:innen, die sich im Verein engagieren und dazu beitragen, dass inklusiver Bogensport eine Selbstverständlichkeit ist.
Platz 4: Red Devils Berlin e. V.
Lockdown und kein Training für die Mannschaft? Nicht bei den Red Devils Berlin e. V. Der Verein aus Steglitz-Zehlendorf reagierte blitzschnell auf die ersten pandemiebedingten Beschränkungen 2020 und erfand die “Red Devils e-Academy”. Das Online-Angebot besteht aus Trainingsvideos, die sich die rund 160 Mitglieder zuhause aufrufen und damit weiterhin Skaterhockey üben konnten, was bei einer Mannschaftssportart eine gewisse Herausforderung war. Das Konzept erregte daher auch deutschlandweit Aufmerksamkeit. Erstellt wurden die Tutorials von einem Team aus erfahrenen Coaches und Nachwuchstrainern. Inzwischen ist die digitale Academy eine tolle Ergänzung zum “echten” Sporterlebnis, das längst wieder stattfindet.
Platz 4: SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin e. V.
„Inklusion durch Sport“ ist das Leitmotiv des SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin e. V. Seit über 25 Jahren engagiert sich der Neuköllner Verein dafür, Sport für Menschen mit Behinderungen in (fast) ganz Berlin zu ermöglichen. 800 Sportler:innen können beim SCL in sieben Sportarten ausprobieren, welcher Sport ihnen Spaß macht und worin sie sich vielleicht sogar mit anderen messen möchten. Der SCL nimmt regelmäßig an Wettkämpfen teil, veranstaltet selbst Turniere und jährlich sein traditionelles internationales Sportfest. Auch Sportreisen werden angeboten. Über die Jahre hat der Verein ein Team aus Trainer:innen ohne und mit Behinderungen aufgebaut, das die Sportler:innen empathisch fördert und fordert. So schafft der SCL für Menschen mit Behinderungen gesellschaftliche Partizipation im Sport und durch den Sport.