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Pflegewirtschaft in Berlin

Innovationen für eine alternde Gesellschaft - Trendreport zeigt Herausforderungen und Lösung

02.04.2025

  • Erster Trendreport der Gesundheitsstadt Berlin und der Berliner Volksbank
  • Pflegebedarf wächst, Fachkräfte fehlen – neue Versorgungsmodelle nötig 
  • Pflegebranche ist zentraler Wirtschaftsfaktor in Berlin mit wachsender Relevanz für Beschäftigung und regionale Wertschöpfung.
  • Digitalisierung entlastet Pflege, Finanzierung und Akzeptanz entscheidend  
  • Berlin kann Vorreiter für innovative Pflege werden

Berlin gehört zu den am schnellsten alternden Metropolen weltweit. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in den kommenden zehn Jahren um voraussichtlich 50 Prozent, während die Zahl der Pflegekräfte weiter sinkt. Gemeinsam mit der Gesundheitsstadt Berlin hat die Berliner Volksbank im aktuellen Trendreport die Trends und Herausforderungen der Pflege in Berlin analysiert. 

„Die Pflegebranche steht vor einem enormen Wandel. Um den steigenden Bedarf zu decken, brauchen wir neue Versorgungsmodelle, moderne Technologien und eine gezielte Fachkräftegewinnung. Die Pflege muss digitaler, effizienter und zugleich menschlicher werden“, sagt Karem El-Bastaweisy, Vertriebsleiter Firmenkunden bei der Berliner Volksbank.

Pflegemarkt im Wandel – neue Versorgungsmodelle dringend erforderlich

Die wachsende Zahl an Pflegebedürftigen erfordert innovative Lösungsansätze. Bereits heute werden rund 51 Prozent der Pflegebedürftigen in Berlin ausschließlich von Angehörigen betreut, während 22 Prozent auf ambulante Pflegeangebote angewiesen sind. 15 Prozent befinden sich in stationärer Pflege. Etwa jeder zehnte Berliner Bürger ist älter als 75 Jahre, und die Zahl der Pflegebedürftigen betrug 211.999.

Um die Versorgung langfristig sicherzustellen, setzt die Branche zunehmend auf digitale Unterstützung, alternative Wohnformen und eine stärkere Vernetzung zwischen ambulanten und stationären Diensten.

Technologie und Digitalisierung als Zukunftschance

Neue Technologien und digitale Lösungen gewinnen in der Pflege zunehmend an Bedeutung. Smarte Assistenzsysteme und Künstliche Intelligenz können Pflegekräfte entlasten und gleichzeitig die Selbstständigkeit pflegebedürftiger Menschen stärken.

„Die Digitalisierung wird die Pflegebranche revolutionieren. Von der digitalen Dokumentation über smarte Assistenzsysteme bis hin zu telemedizinischen Anwendungen – die Möglichkeiten sind enorm. Entscheidend ist, dass diese Technologien nutzerfreundlich und gut in den Pflegealltag integriert werden“, betont Karem El-Bastaweisy.

Die größten Herausforderungen bleiben dabei die Finanzierung, der Datenschutz und die Akzeptanz digitaler Lösungen bei Pflegekräften und Pflegebedürftigen.

Innovative Pflegekonzepte: Fünf Unternehmen zeigen neue Wege auf

Der Trendreport stellt fünf Berliner Unternehmen vor, die mit innovativen Konzepten die Pflege von morgen gestalten:

  • ZBI – Zentrum für Beatmung und Intensivpflege: Pionier in der außerklinischen Intensivpflege mit modernen Wohn- und Versorgungskonzepten.
  • Michael Bethke Unternehmensgruppe: Setzt auf ein umfassendes Pflegeangebot mit stationären und ambulanten Dienstleistungen sowie alternativen Wohnformen.
  • Pflegedienst Meyer & Kratzsch: Fokussiert sich auf spezialisierte ambulante Pflegeangebote für Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen.
  • Alma Via Pflegegruppe: Entwickelt moderne Pflegewohnkonzepte mit Fokus auf Gemeinschaft und individuelle Betreuung.
  • GIP – Gesellschaft für medizinische Intensivpflege: Einer der größten privaten Anbieter für außerklinische Intensivpflege mit innovativen Versorgungsmodellen.

Diese Unternehmen zeigen, wie durch Digitalisierung, flexible Wohnformen und moderne Arbeitsmodelle die Pflegeversorgung in Berlin langfristig verbessert werden kann.

Fachkräftemangel bleibt die größte Herausforderung

Neben technologischen Innovationen bleibt die Fachkräftegewinnung ein zentrales Thema. In den kommenden zehn Jahren müssen in Berlin rund 23 Prozent des aktuellen Pflegepersonals ersetzt werden. Die Branche setzt dabei verstärkt auf eine bessere Bezahlung, flexiblere Arbeitsmodelle und eine stärkere Integration ausländischer Fachkräfte.

„Die Pflegebranche braucht dringend neue Strategien zur Personalgewinnung. Neben einer besseren Bezahlung müssen auch bürokratische Hürden bei der Anerkennung ausländischer Fachkräfte abgebaut werden“, so Karem El-Bastaweisy.

Berlin als Modellregion für eine zukunftsfähige Pflege?

Berlin kann sich als Vorreiter einer modernen Pflegewirtschaft etablieren. Mit einer starken Innovationslandschaft, neuen Versorgungsmodellen und gezielten Investitionen in digitale Technologien kann die Stadt neue Maßstäbe setzen.

„Die Pflege muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Nur durch ein Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können wir die Herausforderungen meistern und Berlin als Modellregion für innovative Pflegekonzepte etablieren“, betont Karem El-Bastaweisy.

Der vollständige Trendreport mit weiteren Zahlen und Analysen ist ab dem 2. April 2025 unter diesem Link zur Veröffentlichung abrufbar.

Über die Berliner Volksbank

Die Berliner Volksbank eG ist seit ihrer Gründung am 16. Januar 1946 in Berlin als eingetragene Genossenschaft ein Kreditinstitut im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG). Der Geschäftsbetrieb umfasst Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen auf Grundlage der Erlaubnis nach § 32 KWG. Das Geschäftsmodell unserer Bank gründet auf dem Anspruch an eine ganzheitliche Beratung unserer Kunden sowie der wirtschaftlichen Förderung unserer Mitglieder und ist durch das Regionalprinzip geprägt. Als Genossenschaftsbank wurde die Berliner Volksbank von Unternehmern für Unternehmer gegründet. Unser Handeln ist unternehmerisch geprägt. Dabei gilt unser Leistungsangebot sowohl für unsere gewerblichen und freiberuflichen Kunden als auch für unsere privaten Kunden. Die persönliche wie digitale Erreichbarkeit für unsere Kunden gewährleisten wir durch unser Standortnetz und direkte Kommunikationswege. Als Genossenschaftsbank sieht es die Berliner Volksbank eG als ihre Kernaufgabe an, die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Mitglieder und Kunden zu fördern. Dabei spielt der nachhaltige Ausbau der Mitglieder-Bank-Beziehung weiterhin eine zentrale Rolle.