Nachhaltigkeitsatlas - Folgestudie der Berliner Volksbank ist in Arbeit
Die Realität ist weit entfernt von solchen Zahlen, obwohl nach wie vor 40 Prozent aller CO2-Emissionen auf Gebäude entfallen. Diese Momentaufnahme ist für die Berliner Volksbank allerdings kein Grund, die Hoffnung fahren zu lassen. Im Gegenteil: Derzeit arbeitet sie gemeinsam mit bulwiengesa einer neuen Studie, dem „Öko-Sozial-Atlas Berlin“. Er wird aufzeigen, wie diese Herausforderungen angegangen werden können und wie dabei der soziale Status der Mieter, gemessen an Kaufkraft, Alter und Erwerbstätigkeit, berücksichtigt werden kann. Ziel ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, dass für das Erreichen der Klimaziele der Beitrag von Mieter*innen und Eigentümer*innen sowie der Stadt und dem Staat erforderlich sind.
Einige Ansätze können wir jetzt schon verraten:
- Zuschüsse, Darlehen und andere Fördermittel werden nur an Bestandsbauten gegeben. Hier sind die Potenziale zur Einsparung von CO2 am größten.
- Fördergelder werden direkt von der Förderbank vergeben – ohne den Umweg über die Hausbank.
- Die Fördermittel wandern in den Geschosswohnungsbau, da 90 Prozent aller Wohnungen Berlins in Mehrfamilienhäusern liegen.
- Alle energetisch relevanten Sanierungsmaßnahmen (Heizung, Fenster und Dämmung) werden – wenn sie es nicht schon sind – genehmigungsfrei.
- Mieter*innen werden die langfristigen Einsparpotenziale in den Nebenkosten nahegebracht.
Der letzte Punkt sollte nicht unterschätzt werden, da viele Mieterinnen und Mieter ablehnend reagieren, sobald sie von Modernisierungs- und Sanierungsabsichten hören. Ihre nachvollziehbare Befürchtung: Ihre Miete wird steigen. Die Immobilienexpert*innen von bulwiengesa schlagen daher vor, den Mietervereinen ein Berechnungstool bereitzustellen, um die individuellen Betriebskosten mit Vorher-Nachher-Effekt zu veranschaulichen. „Aus Mieterperspektive sollten die Lebensumstände im Einzelfall fristgerecht kommuniziert werden, sodass Einkommensverhältnisse, Wohngeldanspruch und das Verhältnis von Mieterhöhung und Nutzen sorgfältig geprüft werden“, heißt es schon in unserer 2023er-Studie zum Berliner Wohnungsbestand.