Braucht Rehfelde eine Umgehungsstraße? Mit dieser Frage ging es damals los, mehr als zehn Jahre ist das her. Viele Menschen sahen keinen überzeugenden Grund, die Felder und Wiesen rund um ihre brandenburgische Gemeinde zu asphaltieren. Und so war die Idee mit der Umgehungsstraße bald beerdigt. Doch die Bürgerinitiative löste sich keineswegs auf, sondern fand ein neues Thema. „Am Anfang ging es darum, überhaupt was für den Klimaschutz und die erneuerbaren Energien zu tun“, erinnert sich Reiner Donath, damals Bürgermeister von Rehfelde. Die Gemeindevertretung hatte Donath auf seiner Seite: Sie bekannte sich in einem Grundsatzentschluss zur Energiewende. Schon zuvor hatte sich in Rehfelde eine Genossenschaft gegründet, um den Worten möglichst umgehend Taten folgen zu lassen: grüner Strom, selbst produziert.
Auf dem Windfeld stehen heute rund 30 Windräder. Der Blick von Reiner Donath konzentriert sich allerdings auf die beiden 2,4-Megawatt-Windräder, die heute zu 70 Prozent der Bürgerenergiegenossenschaft Rehfelde-EigenEnergie gehören. Seit 2017 drehen sie sich verlässlich und liefern grünen Strom. Die Anstoßinvestition kam von den anfangs 126 Genossenschafts-Mitgliedern, die Finanzierung übernahm die Berliner Volksbank. „Wir freuen uns, die Bürgerenergiegenossenschaft Rehfelde auf ihrem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung zu begleiten“, sagt Wolfgang Jatzlau, zuständiger Kundenberater aus dem Bereich Immobilien & Erneuerbare Energien der Berliner Volksbank: „Energie aus der Region für die Region!“