Frühes Erkennen schützt vor Cyberattacken
Was also tun? „Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht“, sagt SECUINFRA-CEO Weil. Jeden Tag wird Software aktualisiert – immer mit der Chance, dass sich damit eine Schwachstelle auftut, die von Cyberkriminellen genutzt werden kann. Die Angreifer haben selten ein bestimmtes Unternehmen oder eine spezifische Organisation im Visier, hat Weil beobachtet. „Die Angreifer gehen überall da rein, wo es Schwachstellen gibt.“ Zuerst vorsichtig, um zu sehen, ob der Angriff überhaupt registriert wird. „In den nächsten Schritten werden Daten gestohlen und gleichzeitig stufenweise die gesamte IT-Infrastruktur infiltriert“, sagt Weil. „Erst dann wird der Stecker gezogen – per Ransomware-Angriff.“
Deshalb sei ein 24/7-Monitoring so wichtig, sagt der SECUINFRA-Chef: „Je früher ein Angriff erkannt wird, desto besser kann er abgewehrt werden.“ Die Angreifer finden mit Sicherheit noch genügend andere Opfer, die fahrlässiger mit ihrer Cybersicherheit umgehen. „Wer seine IT-Sicherheit nicht im Griff hat, bemerkt Angriffe erst nach Tagen oder Wochen – wenn alles zu spät ist.“
Da können auch Spezialisten wie SECUINFRA nichts mehr retten. Dann können nur noch rückblickende Fragen beantwortet werden: Sind Daten abgeflossen und wenn ja, wohin? Welche Systeme des Unternehmens sind betroffen? „Wir können nur helfen, dass so etwas nicht noch einmal passiert“, sagt Ramon Weil. Wer seine Cybersicherheit weiterhin vernachlässige, „wird wieder Opfer werden – das muss nicht einmal derselbe Angreifer sein.“