Nachfolge: Mehr als nur Schlüssel weitergeben
Riedel arbeitet im Private Banking Corporates anders, aber nicht weniger nah an Unternehmen und Familie. „Wir beraten nicht nur die Firma, sondern denken auch immer das private Vermögen mit“, sagt Riedel. Sein Blick richtet sich auf das, was oft später sichtbar wird: Vermögensstruktur, Absicherung, Nachfolgeplanung. Familienunternehmen haben andere Dynamiken als Kapitalgesellschaften; Entscheidungen, die das Unternehmen verändern, wirken immer auch in die Familie hinein. Deshalb führt Riedel Gespräche, in denen es nicht um Kontostände geht, sondern um Verantwortung. Er stellt Fragen, die Unternehmerinnen und Unternehmer sich oft erst spät stellen: Was passiert, wenn etwas passiert? Wer darf entscheiden? Wer kann es?
Bei Sünkler ist diese Frage klar beantwortet. Seine beiden Kinder, heute Mitte zwanzig, arbeiten bereits im Betrieb - die vierte Generation steht also bereit. „Ich habe ein Luxusproblem: Beide wollen weitermachen.“ Die Übergabe soll nicht irgendwann auf einmal erfolgen, sondern Schritt für Schritt. Sünkler lädt sie bewusst auch zu Gesprächen mit Beratern ein, damit sie nicht nur das operative Geschäft lernen, sondern auch verstehen, wie wichtig eine Bank für unternehmerische Entscheidungen ist. „Sie sollen wissen, was Entscheidungen auslösen können“, sagt er. Für Riedel ist das kein Ausnahmefall. Für ihn ist Vermögensplanung immer auch Zukunftsgestaltung. Er schafft Strukturen, damit Übergaben ohne Druck stattfinden können.