Unternehmen Sie etwas! – Warum Investitionen gerade jetzt sinnvoll sind
25.11.2021 - Lesezeit: 9 Minuten
Unternehmertum funktioniert dann, wenn auch etwas unternommen wird. Was aber, wenn vieles stillsteht? Wenn die Mühlen im Unternehmen langsamer mahlen? Dann findet zumindest Bernhard Wecker, Marktgebietsleiter Unternehmenskunden bei der Berliner Volksbank, sollte man erst recht handeln. Warum für ihn die Zeit für Investitionen gerade jetzt ist und welche steuerlichen Vorteile gezielte Investitionen in die Zukunft haben, verrät er im aktuellen Artikel.
Das sollten Sie bei Investitionen beachten.
"Investitionen und Ausgaben müssen vor allem wirtschaftlich sinnvoll sein", so Jan Weigel von der Vierhaus Steuerberatungsgesellschaft mbH "Investitionen oder Ausgaben nur um der Steuerersparnis Willen erscheinen nicht sinnvoll, egal ob zum Jahresende oder im laufenden Jahr. Wenn ohnehin eine Investition oder Ausgabe geplant ist, kann es Sinn ergeben, noch 2021 zu handeln statt erst 2022, um schon für 2021 (anteilige) Abschreibungen oder Ausgabenabzüge steuermindernd geltend machen zu können."
Gemeint sind damit unter anderem Anschaffungs- und Herstellungskosten für sogenannte geringwertige Wirtschaftsgüter, die steuerlich sofort als Aufwand geltend gemacht werden können. Aber was ist mit anderen Tricks und dem Investitionsabzug? Steuerberater Jan Weigel klärt auf.
Mit den richtigen Investitionen in die Zukunft
Laut der EIB-Investitionsumfrage wollten bereits im Dezember 2020 knapp 45 % der Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr weniger investieren als geplant. Vor allem Corona hat die meisten Unternehmen hart getroffen und pessimistischer gestimmt. Laut der Studie sind die unsicheren Zukunftsaussichten für 78 % der befragten Unternehmen der Grund, warum die Investitionen reduziert werden. Und diese Scheu hält bis heute an. Dabei könnte antizyklisches Investieren genau jetzt helfen.
Wenn wir von profitablen Investitionen sprechen, dann reden wir von Investitionen, die zur Entwicklung Ihres Unternehmens beitragen und Ihnen dabei helfen, das Firmen-Vermögen sinnvoll zu nutzen – auch in Bezug auf den bestehenden Negativzins. Aber wie könnten diese aussehen?
Nutzen Sie Chancen – mit Ersatzinvestitionen und Erweiterungsinvestitionen
Mit Ersatzinvestitionen können Sie jetzt gerade das anpacken, was in den vergangenen Monaten liegen geblieben ist. Seien es Renovierungen an Ihrem Firmengebäude, Reparaturen Ihrer Maschinen oder aber der Ausbau Ihres Fuhrparks – nutzen Sie die Chance und vor allem die letzten Monate des Jahres für Ihr eigenes Working Capital oder aber so zu investieren, dass Sie im kommenden Jahr davon profitieren können. Übrigens: Laut einer aktuellen Studie der KfW von Juni 2021 sind Ersatzinvestitionen das am häufigsten genannte Ziel aller Investitionsvorhaben der Unternehmen (52,1 %), die befragt wurden.
Am besten gehen Sie noch einen Schritt weiter, indem Sie sich auf Erweiterungsinvestitionen fokussieren. So könnte beispielsweise die Ausweitung Ihrer Produktionskapazität oder eine zusätzliche Verkaufsfläche genau jetzt zur Umsatzsteigerung führen. Tatsächlich haben nur vier von zehn Unternehmen gegenüber der KfW Erweiterungsinvestitionen als klares Ziel für die kommenden Investitionsmonate genannt. Nutzen Sie diese Chance und bleiben Sie am Ball.
Investitionen in digitale Prozesse – am besten jetzt, aber durchdacht!
Investitionen in die Digitalisierung sind sinnvoll. Laut der EIB-Studie glauben 68 % der Unternehmen, dass allein durch die Corona-Pandemie die Nachfrage nach digitalen Technologien und vor allem ihr Einsatz wachsen wird. Und allein deswegen gehen 41 % der Unternehmen davon aus, dass sie ihr eigenes Produkt- und Dienstleistungsangebot anpassen sollten. Was aber bedeutet das für Sie als Unternehmerin und Unternehmer?
Die Antwort liegt auf der Hand: Investieren Sie in die Digitalisierung. Optimieren Sie Ihre Prozesse digital und investieren Sie in Tools, die Ihrem Unternehmen langfristig etwas bringen. Wir sehen, dass die Digitalisierung immer tiefer in Business-Prozesse eindringt – sei es allein durch das Angebot digitaler Bezahlmethoden und der abnehmenden Bedeutung von Bargeld, den Veränderungen im Arbeitsumfeld dank agiler Prozesse oder aber der Gründung zahlreicher Digitalunternehmen. Laut der KfW-Studie sind für 52,1 % aller Unternehmen Investitionen in die Digitalisierung, wie in die Erneuerung der IT-Infrastruktur, die Nutzung neuer digitaler Anwendungen oder die Digitalisierung von Produkten, wichtig.
Wichtig ist jedoch, dass Sie die Investitionen in die Digitalisierung nicht überstürzen. Denn gerade technische Aspekte wie die Fragen nach der Anwendungsstabilität und -sicherheit sowie nach der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der alternativen Technologielösungen sollten Sie als Unternehmerin und Unternehmer bedenken, erklärt Jan Weigel.
"Oftmals wird es rein wirtschaftlich betrachtet nicht angezeigt sein, eine vor drei Jahren angeschaffte Anlage, die seinerzeit technologisch im State of the Art war, kurzfristig durch eine nach heutigen Maßstäben noch fortschrittlichere und umweltschonendere Anlage zu ersetzen, es sei denn die Finanzierung des Technologiewechsels würde durch öffentliche Zuschüsse gefördert."
Was das im Umkehrschluss bedeutet? “Dass eine öffentliche Finanzierungsunterstützung allein aus nur temporär dem Unternehmen verbleibenden Steuerersparnissen mittels klassischer steuerlicher Anreizsysteme wie dem zeitlichen Vorziehen von Abschreibungen durch sogenannte Sonderabschreibungen im aktuellen Zinsumfeld (null oder sogar negativ) rein ökonomisch eher nicht besonders wirkungsvoll scheint, wenn es darum geht, gesellschaftlich drängende Themen wie den Klimawandel und die Digitalisierung zu bewältigen”, so Weigel.
Übrigens: Investitionen in die Digitalisierung Ihres Unternehmens bedeuten nicht nur, dass Sie plötzlich zahlreiche digitale Bezahlmethoden anbieten. Auch die allgemeine Transformation Ihres Unternehmens, die Umstellung Ihrer Firmenflotte auf E-Autos oder aber das konstante Angebot an Digitalschulungen für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Investitionen, die sich jetzt lohnen – und vor allem langfristig rentieren.
Gutes tun – für das Klima und Ihr Unternehmen
Der Klimawandel wird immer spürbarer und daher werden klimafreundliche Maßnahmen und Veränderungen in zahlreichen Unternehmen immer wichtiger.
Um dies zu unterstützen, werden mehr grüne Investitionen durch die Politik gefördert als jemals zuvor: Ob Investitionen in klimaneutrale Baustoffe, Fotovoltaikanlagen oder die E-Flotte auf dem Firmenparkplatz – und das als Ersatzinvestition oder Erweiterungsinvestition.
"Die steuerlichen Vergünstigungen und die Voraussetzungen für deren Inanspruchnahme sind allerdings in den Steuergesetzen sehr kleinteilig geregelt", erklärt Weigel im Gespräch. "Da innovative Technologien in der Regel zugleich mit höheren Anschaffungskosten als herkömmliche Technologien einhergehen, ist es ratsam, vor jeder Entscheidung über eine Erst-, Erweiterungs- oder Ersatzinvestition bis zum Ende durchzurechnen, ob die innovative Technologie nicht nur ökologisch, sondern ebenso ökonomisch voraussichtlich vorteilhaft ist im Vergleich mit dem Einsatz einer herkömmlichen Technologie." Eine Überlegung, die vor jeder Investition – auch in den Klimaschutz – getätigt werden sollte.
Mit Investitionen gestärkt ins neue Jahr
Rückblickend waren die vergangenen zwei Jahre Neuland für viele Unternehmen. Wichtig ist jetzt, die Chancen zu sehen und vor allem zu nutzen. Mit klaren Investitionen in Ihr Unternehmen – mit digitalen Prozessen, nachhaltigen Technologien für eine funktionierende Zukunft und mit Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen, die Sie gestärkt in das kommende Jahr bringen.
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