Upskilling und Reskilling: 5 Tipps für die Förderung von Kompetenzen
17.09.2021 - Lesezeit: 7 Minuten

In Zeiten von Digitalisierung und New Work machen sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gedanken um die Zukunft Ihrer Position und Rolle im Unternehmen. Mit Maßnahmen des Reskillings und Upskillings können Sie Ihr Team schon frühzeitig “mitnehmen” und langfristig ein loyales Betriebsklima fördern – mit qualifizierten und wissbegierigen Teams. Wir klären Sie darüber auf, warum die Förderung von Kompetenzen so wichtig ist.
Upskilling und Reskilling: Was bedeuten die Begriffe?
Hinter dem Begriff Upskilling steht die Qualifizierung von höheren Kompetenzen. Das heißt, dass die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf ein neues Level gebracht werden. In anderen Worten: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen in Weiterbildungen ihre Fähigkeiten aus, um neuen Herausforderungen standhalten zu können.
Denn hier werden vorhandene Fähigkeiten durch Schulungen oder Mentoring-Programme mit Kolleginnen und Kollegen verbessert und ausgeweitet.
Reskilling wiederum beschreibt die Umschulung, bei der neue Fähigkeiten erlernt werden. Diese werden unter anderem in neuen Funktionen benötigt oder aber in neuen Positionen.
Beim Reskilling müssen viele Unternehmerinnen und Unternehmer ganz am Anfang beginnen, denn hier werden neue Fähigkeiten aufgebaut. Diese Maßnahme wird vor allem umgesetzt, um vorhandene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu behalten, indem sie für einen anderen Bereich oder eine andere Tätigkeit ausgebildet werden.
Warum müssen Kompetenzen gefördert werden?
Im Zuge der Digitalisierung und der sich stets verändernden Arbeitsbedingungen sowie dem anhaltenden Fachkräftemangel und gefragter Mobilität ist es heute wichtiger denn je, die Kompetenzen der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern. Durch den Aufbau neuer Fähigkeiten geben Sie Ihrem Team die Möglichkeit, sich schnell anzupassen, Zweifel in Bezug auf digitale Umstellungen abzubauen und sich weiterhin geschätzt zu fühlen.
Mit diesen Maßnahmen halten Sie Ihr Team eher zusammen, anstatt häufig neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden zu müssen und fördern so die interne Firmenkultur.
Mit den folgenden fünf Tipps sind Sie bestens auf Reskilling- und Upskilling-Maßnahmen vorbereitet.
Schaffen Sie eine Kultur des ständigen Lernens

Fördern Sie eine Kultur des ständigen Lernens und zeigen Sie so, dass Sie sich um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Individuen kümmern und ihren Wert für das Unternehmen anerkennen.
Ein klarer Entwicklungspfad ist entscheidend für die Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben einem größeren Selbstwertgefühl und Erfolgserlebnissen tragen Umschulung und Höherqualifizierung dazu bei, eine einheitliche Lernkultur zu schaffen.
Fortlaufende Lerninitiativen sind für Millennials und die Generation Z wichtiger als andere Vergünstigungen und Vorteile, vor allem dann, wenn es um Themen geht, die in der Zukunft immer wichtiger werden, wie die Digitalisierung.
Laut der Trendstudie "Upskilling – Digitalisierung und neues Lernen" der IUBH Internationalen Hochschule sehen 42,6 Prozent der Befragten im Bereich IT & Technik den größten Bedarf an Weiterbildung. Weitere Bereiche, in denen ein hoher Bedarf am Ausbau fachlicher Qualifikationen besteht, sind:
- Marketing & Kommunikation (29,7 %)
- Management & Wirtschaft (29,6 %)
- Online & Social-Media-Marketing (26,8 %)
- Digitale Businessmodelle (22,0 %)
- Data Analytics & Big Data (21,5 %)
Starten Sie von oben

Die höhere Führungsebene spielt nicht nur eine wichtige Rolle, um die Vision für die Zukunft des Unternehmens zu entwickeln, sondern ist auch unverzichtbar, wenn es darum geht, eine starke Lernkultur einzuführen. Diese muss alle Ebenen des Unternehmens druchdringen, angefangen bei der obersten Führungsebene über die Personalabteilung bis hin zu jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedem einzelnen Mitarbeiter.
Darüber hinaus können Führungskräfte und Personalverantwortliche eine aktive Rolle übernehmen, indem sie an Mentoring-Programmen oder 1-zu-1-Coachings teilnehmen und so die Strategie zur Umschulung und Höherqualifizierung weiter stärken.
Eine ausgeprägte Lernkultur ist nicht nur wichtig, um sich gemeinsam mit seinem bestehenden Team gut für die Zukunft aufzustellen, sondern auch um neue Talente zu gewinnen. Die jüngere Generation ist besonders lern- und entwicklungsfreudig und wird eher bereit sein, sich einem Unternehmen anzuschließen, das entsprechende Möglichkeiten bietet.
Nutzen Sie die richtige Technik

Viele Unternehmen tun sich schwer damit, zu bestimmen, welche Fähigkeiten in Zukunft benötigt werden. Ein softwarebasiertes Kompetenzmanagementsystem kann dabei helfen, die Qualifikationslücke zu analysieren und die Fähigkeiten zu ermitteln, die jedes Team oder jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter benötigt.
Dabei wird zum Beispiel genau getrackt, welche Lehrgänge und Fortbildungen sowie Trainings absolviert wurden und welche Qualifikationen bereits vorhanden sind. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können außerdem einsehen, welche Trainings zur Verfügung stehen und online gezielte Wünsche äußern.
Viele Kompetenzmanagementsysteme sind auch in ein Lernmanagementsystem (LMS) integriert, das es einem Unternehmen ermöglicht, gezielte Lerninitiativen durchzuführen. Ein LMS, das in der Regel cloudbasiert ist, kann dazu verwendet werden, einer Person oder direkt einem ganzen Team gleichzeitig mehrere Fähigkeiten zu vermitteln.
Nutzen Sie innovative Methoden, um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen

Lernen muss nicht langweilig oder traditionell sein. Durch virtuelles praktisches Lernen können Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in nur wenigen Wochen schulen, während dies mit herkömmlichen Methoden viel länger dauern würde. Die virtuelle Umgebung stellt lebensnahe Schulungsszenarien nach und bietet ein tieferes Lernniveau als Handbücher und Videos.
Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme können sich neue Technologien wie Gamification und virtuelle Realität zunutze machen, um sie interessanter zu gestalten und gleichzeitig den Wissenserhalt zu verbessern.
Unter Gamification versteht man die Verwendung von Spiel-Design-Elementen und -Prinzipien in einem nicht spielerischen Kontext, wie Onlinespiele, die von ganzen Teams gemeinsam gespielt werden können. Der Trend zur Gamifizierung hat stetig zugenommen, zum Teil angetrieben durch Millennials und die Generation Z, von denen viele begeisterte Gamerinnen und Gamer sind. Gamifizierte Lernmanagementsysteme geben Mitarbeitern Punkte für bestimmte Aktionen, zusammen mit Abzeichen, Stufen und Belohnungen.
Geben Sie Anreize

Geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Anreiz, sich weiterzuentwickeln. So tragen Sie dazu bei, dass sich die Teams motivierter, produktiver und wertvoller fühlen.
Welche Anreize können angeboten werden? Finanzielle Anreize oder Sachprämien können sich als nützlich erweisen, aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten, Wertschätzung zu zeigen.
So können Sie auch die interne Kommunikation und die Personalabteilung mit einbeziehen und Wellness-Anreize geben. Das kann von einem regelmäßigen Newsletter mit Tipps und Tricks zur Förderung eines gesunden Lebensstils bis hin zu komplexeren Unternehmungen wie (virtuellen) Yogakursen oder Workshops zur Stressbewältigung reichen. All diese Aktivitäten können die Fähigkeit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern, sich neues Wissen anzueignen.
Weiterbildungen und Umschulungen sind ein wichtiger Bestandteil, um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Umstrukturierungen und neue Arbeitsumfelder einzustellen. Starten Sie frühzeitig mit den richtigen Maßnahmen, um langfristig von einem guten Arbeitsklima zu profitieren.