Tipps für einen erfolgreichen Start mit Ihrem LinkedIn Unternehmensprofil
11.02.2021 - Lesezeit: 7 Minuten

Mit über 14 Millionen Nutzer:innen alleine in der DACH Region hat LinkedIn als berufliches soziales Netzwerk enorm an Bedeutung zugelegt. Doch der Kanal eignet sich nicht nur hervorragend zum Netzwerken und zur Kontaktpflege, auch für Unternehmen ist es spannend, mit einem eigenen Profil auf LinkedIn vertreten zu sein. Denn im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram erreicht man Nutzer:innen hier über ihr berufliches Profil, wo sie im „Business Modus“ und offen für beruflichen Content sind. Das gibt Unternehmen die Chance, ihre Produkte oder Dienstleistungen in einem seriösen B2B Umfeld darzustellen.
Johannes Stabel von der Berliner Online Marketing Agentur internetwarriors beleuchtet, worauf es ankommt und wie Sie auf LinkedIn einen optimalen, zielgerichteten und nachhaltigen Start hinlegen.
1. Zielsetzung
Das allerwichtigste zuerst: Machen Sie sich zuerst klar, was Sie mit Ihrem Unternehmensprofil erreichen wollen. Denn dies hat Auswirkungen auf alle weiteren Schritte zur Einrichtung und Optimierung von LinkedIn. Solche Ziele könnten zum Beispiel sein:
- PR/Branding
- Recruiting
- Neukundenakquise
Je nachdem, welche dieser Ziele Sie verfolgen wollen, unterscheidet sich die anzuvisierende Zielgruppe. Zum Beispiel werden für Sie andere Nutzerprofile interessant sein, wenn Sie neue Mitarbeiter:innen rekrutieren wollen, als beim Versuch, neue Kunden über LinkedIn zu gewinnen. Es kann also daher erst mit einer klaren Zielsetzung geplant werden, welche Inhalte auf Ihren Kanal gehören. Denn für jede Zielgruppe sind andere Inhalte interessant.
2. Die Kanal Basics: Das darf auf keinem Unternehmensprofil fehlen
Um schnell mit Ihrem Kanal loslegen zu können, hier zunächst ein paar grundlegende Tipps zu den wichtigsten Elementen Ihres Profils (siehe dazu auch Beispiel):
- Das Profilbild
Wählen Sie dazu Ihr Unternehmenslogo, am besten ohne Text bzw. Ihren Unternehmensname, da Firmenname ohnehin immer angezeigt wird
- Ihr Header Bild
Hier ist schon der erste Punkt der sich auf „1. Zielsetzung“ bezieht. Der Header Banner bietet die Möglichkeit einen Überblick über Ihre Services zu geben. Möchten Sie zum Beispiel über Ihr Profil neue Talente rekrutieren und gleichzeitig Neukundenakquise betreiben, könnten diese beiden Teilbereiche auch grafisch im Header darstellt werden. Damit werden beide Zielgruppen direkt abgeholt.
- Slogan
Als Slogan könnte zum Beispiel Ihr Unternehmens-Mission-Statement in Form eines Call-To-Actions dienen (da der Slogan beim Profilaufruf direkt angezeigt wird)

Beispiel für einen Unternehmensheader: Als Hauptzielgruppe wurden Neu- und Bestandskunden definiert, also Unternehmen, die sich für Online Marketing interessieren. Der Header wird daher genutzt um Mehrwerte für diese Zielgruppe zu kommunizieren. Das sind kostenlose Angebote, mit denen bewiesen werden soll, dass die Agentur Online Marketing Expertise besitzt. Der Slogan soll kurz und knapp zusammenfassen, dass der Erfolg der Kund:innen im Fokus steht. Emojis können den Text auflockern.
3. Contentplanung
Wenn Sie die Zielsetzung Ihres Kanals bereits definiert haben, müssen Sie sich jetzt die Frage stellen, was interessiert Ihre Zielgruppe und wie können Sie über Ihren Content einen Mehrwert schaffen. Es nutzt wenig, auf LinkedIn Inhalte zu erstellen und zu posten, die nicht für Ihre Zielgruppe relevant sind. Erst Content, der relevant ist, bringt Ihren Kanal nach vorne. Fragestellungen zur Planung der Contents könnten sein:
- Welche Personen und Zielgruppen ergeben sich aus Ihren Zielen?
- Für was interessieren sich diese (auf LinkedIn)? Welche Themen lesen diese dort?
- Wie und welchen Content kann ich erstellen, der für diese Zielgruppen interessant ist?
Bei der Planung sollte man zwar auch auf eine gewisse Frequenz von Content-Veröffentlichung und LinkedIn-Postings achten, es gilt aber auch Qualität vor Quantität. Bevor Sie halbgare Inhalte veröffentlichen, investieren Sie lieber mehr Zeit und Kreativität in Ihre Posts. Wie gesagt, die Inhalte müssen für Ihre Zielgruppe interessant sein und einen echten Mehrwert haben. Verfolgen Sie verschiedene Zielsetzungen mit Ihrem Kanal, müssen Sie auch für jedes Ziel und deren Zielgruppe eine eigene Content Planung machen. Schließlich können Sie auch verschiedene Content-Typen (reiner Text, Text mit Bild, Video etc.) und Themenschwerpunkte testen, um herauszufinden, was für Ihre Zielgruppe am besten funktioniert.
4. Reichweite erhöhen
Verfolgt man konsequent die in den vorherigen Punkten empfohlenen Tipps, wird die Anzahl der Kanal-Follower organisch kontinuierlich wachsen. Ganz einfach, weil Ihre Zielgruppe und auch LinkedIn merken, dass Sie für bestimmte Themen regelmäßig relevante Inhalte liefern. Finden zum Beispiel überdurchschnittlich viele Interaktionen auf Ihre LinkedIn-Postings statt, reagiert LinkedIn darauf, indem es Ihren Content häufiger ausspielt. Die Nutzer:innen wiederum honorieren Ihre hochwertigen Inhalte und abonnieren zum Beispiel Ihren Kanal, um in Zukunft keinen Ihrer Beiträge zu verpassen. Ein guter Mix verschiedener Content-Typen (Fachartikel, Teaser Videos, LinkedIn Events für Webinare etc.) unterstützt diesen Effekt.
Natürlich können Sie aber auch selbst noch weiter aktiv werden, um das Kanalwachstum zu beschleunigen. So stehen jedem Firmenprofil 100 „Gutschriften“ pro Monat zur Verfügung, die Sie z. B. dafür nutzen können, Profile, die mit Ihrem privaten Account befreundet sind, zu Ihrem Firmen-Account oder zu Ihren LinkedIn Events einzuladen.

Abbildung: Monatlich stehen 100 „Gutschriften“ zur Verfügung, um Kontakte als Follower einzuladen. Wählen Sie hier aber genau aus. Es bringt nichts, 100 Headhunter zum Profil einzuladen, die nicht in Ihre Zielgruppe passen, nur um die Anzahl der Follower zu erhöhen. Dies hat eher negative Effekte auf Ihre organische Reichweite. Stellen Sie sich etwa vor, ein Teil Ihrer Kanal-Follower passt nicht in Ihre Zielgruppe. Ihre organischen Posts werden leider immer nur einem Teil Ihrer gesamten Follower angezeigt. Wollen Sie eine 100 % Abdeckung erreichen, müssen Sie dies mit Paid Ads bezahlen. Durch zu viele „falsche“ Follower verschenken Sie also einen Teil Ihrer „kostenlosen“ Reichweite auf unpassende Profile. Oder Sie geben unnötig viel Werbebudget aus, wenn Sie Ihre Beiträge boosten. Deshalb sollte es von Anfang an Ziel sein, möglichst viele „echte“ Fans zu generieren.
Das Boosten von wichtigen Posts mit Hilfe von Werbebudget ist sinnvoll, um sicherzustellen, dass alle Ihre Follower Ihren Content sehen. Ihre Postings werden je nach Budget deutlich mehr Nutzern angezeigt. Um Ihr Budget möglichst effektiv einzusetzen, empfiehlt es sich zunächst sicherzustellen, dass alle Kanal-Follower Ihren Post sehen. Nicht nur Ihre LinkedIn-Follower, sondern auch die Besucher:innen Ihrer Firmenwebseite lassen sich gezielt ansprechen. Dazu benötigen Sie lediglich das LinkedIn Insight Tag auf Ihrer Webseite. Damit weiß LinkedIn, welche LinkedIn-Nutzer:innen bereits Ihre Webseite besucht haben. Diese müssen nicht unbedingt übereinstimmen mit Ihren Kanal-Followern. Mit beiden bezahlten Anzeigetypen stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte maximal sichtbar sind für Personen, die sich für Ihr Unternehmen interessieren.
Aber auch neue Profile, die zu Ihrer Zielgruppe passen und noch keinen Kontakt mit Ihrem Unternehmen hatten, lassen sich ansprechen. Hier lohnt es sich, die Möglichkeiten und Potentialen der LinkedIn Ads eingehend zu studieren.