Die Berliner Volksbank eG hat heute in ihrem jährlichen Berichtstermin ihre Geschäftszahlen für das abgelaufene Kalenderjahr 2022 veröffentlicht. Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender Berliner Volksbank: „Wir hatten ein gutes Geschäftsjahr 2022. Wir arbeiten profitabel, sind wirtschaftlich grundsolide und krisenfest aufgestellt und werden unserer Rolle als engagiertes Unternehmen gerecht. Daher schauen wir optimistisch in die Zukunft!“
Jahresbilanz 2022: Berliner Volksbank wächst profitabel und plant Vorschlag zur Dividendenerhöhung auf 3,0%
- Berliner und Brandenburger investieren: Berliner Volksbank reicht 2,9 Mrd. Euro neue Kredite aus. Kreditgeschäft wächst damit netto um 307 Mio. Euro ggü. 2021 (+2,6% ggü. Vorjahr)
- Einlagengeschäft gewinnt 689 Mio. Euro netto auf 14,6 Mrd. Euro zum Stichtag (+5,0% ggü. Vorjahr)
- Rohüberschuss, als Ergebnis aus Zins- und Provisionsgeschäft steigt um +54,4 Mio. Euro ggü. 2021 (+15,2%), Bilanzgewinn von 28,9 Mio. Euro (2021: 19,1 Mio. Euro) ermöglicht einen Gewinnverwendungsvorschlag für eine Dividendenerhöhung auf 3,0% in der Vertreterversammlung und gleichzeitige Zuführung in die Rücklagen iHv. 5,78 Mio. Euro
- Operatives Wachstum: Bilanzsumme steigt auf 18 Mrd. Euro (+637,2 Mio. Euro), 2.650 neue Mitglieder netto hinzugewonnen (somit 219.616 Mitglieder per Jahresende 2022)
- Geschäftsfelder erfolgreich umgebaut, Produktpalette gestrafft, Just Banking für Privatkunden etabliert, Business Banking für Firmenkunden gestartet, Umzug der Zentrale ins neue Quartier Berliner Volksbank im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf im Jahr 2023 geplant
- Einsatz für die Region Berlin-Brandenburg: rund eine Million Euro in Förderprojekte und Sponsorings investiert
„Wir hatten ein gutes Geschäftsjahr 2022. Das genossenschaftliche Geschäftsmodell hat sich in der Krise bewährt: Die Berliner Volksbank blickt trotz schwierigem Marktumfeld auf eine stabile und nachhaltige Geschäftsentwicklung und ein gutes Geschäftsergebnis 2022. Im Berichtsjahr konnten wir unser Kundenkreditgeschäft und das Einlagengeschäft mit unseren Kunden weiter ausbauen. Die Bank verzeichnet zudem eine erneut gestärkte Mitgliederbasis. Unser gutes wirtschaftliches Ergebnis mit einem Bilanzgewinn von 28,9 Mio. Euro erlaubt es uns, der Vertreterversammlung eine auf 3,0% erhöhte Dividende vorzuschlagen und zugleich auch unsere Kernkapitalquote durch Gewinnthesaurierung zu stärken“, stellt Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank anlässlich des diesjährigen Bilanzgesprächs der Bank in Berlin fest.
„Damit schauen wir optimistisch in die Zukunft. Wir sind bereit für mehr Wachstum und neue geschäftliche Herausforderungen.“
Hohe Veränderungsfähigkeit ermöglicht der Berliner Volksbank profitables Wachstum
Trotz volatiler Rahmenbedingungen in Folge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, der stark gestiegenen Inflation und der erst im Jahresverlauf 2022 sich abschwächenden COVID-19-Pandemie war nur ein geringer Anstieg der Netto-Risikovorsorge des Kundenkreditgeschäftes erforderlich. „Wir führen dies insbesondere auf unsere seit Jahren stabile Portfolioqualität und unsere Überwachung im Sinne der Risikofrüherkennung zurück“, so Carsten Jung.
„Im Ergebnis haben wir Kreditgeschäft und Kundeneinlagen nochmals netto ausgeweitet und unsere Mitgliederbasis um 2.650 Mitglieder erhöht. Die Berliner Volksbank eG gehört somit zum 31.12.2022 exakt 219.616 Menschen in Berlin und Brandenburg. Mit einem Anstieg der Bilanzsumme auf 18 Mrd. Euro bleibt die Berliner Volksbank die größte Volksbank in Deutschland.
Neben dem Vorschlag einer Dividendenerhöhung stärkt die Berliner Volksbank auch ihre Eigenkapitalbasis durch eine Zuführung zu den gesetzlichen und anderen Ergebnisrücklagen iHv. insgesamt 5,78 Mio. Euro sowie eine Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken (340 g HBG). Damit steigt die Kernkapitalquote auf 15,2 % und liegt damit weiterhin deutlich über den Anforderungen der Bankenaufsicht.
„Grund für dieses in allen Bereichen stabile und nachhaltige Ergebnis war unsere mittlerweile ausgeprägte und hohe Anpassungsfähigkeit in der gesamten Bank auf sich schnell verändernde Rahmenbedingungen. Geholfen hat uns auch unser diversifiziertes Geschäftsmodell“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Berliner Volksbank.
Kreditgeschäft im Plus: Berliner und Brandenburger investieren
Investieren in oder gerade wegen Krisenzeiten - das schien das Motto vieler Berliner und Brandenburger Privat- und auch Firmenkunden im Jahr 2022: Trotz der in 2022 einsetzenden Zinswende und des damit verbundenen schwächeren Immobiliengeschäfts konnte die Bank brutto 2,9 Mrd. Euro Kundenkreditvolumen ausreichen. Das bilanzielle Volumen der Kundenkredite hat sich somit um 307 Mio. € oder 2,6% ggü. Vorjahr erhöht.
Der Kreditbestand wurde mit der banküblichen Vorsicht bewertet. Die Wertberichtigungen aus dem Kreditgeschäft fallen weiterhin niedrig aus, was für die erstklassige Qualität des Kreditportfolios der Berliner Volksbank spricht. Insgesamt steigen die Wertberichtigungen im Kreditgeschäft im Berichtsjahr 2022 um netto nur 0,5 Mio. Euro.
Die Einlagen der Kunden bei der Bank haben sich im Berichtsjahr um 688,8 Mio. Euro bzw. 5,0% erhöht. „Den Anstieg, im Wesentlichen bei Termineinlagen mit vereinbarter Laufzeit, werten wir grundsätzlich als Ausdruck des Vertrauens unserer Kunden in die Stabilität unserer Bank und das genossenschaftliche Einlagensicherungssystem“, sagt Carsten Jung. Mit dem Wiedereinsetzen der Guthabenverzinsung bei Termineinlagen mit vereinbarter Laufzeit konnten zudem neue Kundengelder gewonnen werden.
Wertpapiergeschäft und Fondsanteile weiter nachgefragt
Die Kurse an den Kapitalmärkten waren 2022 einerseits durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, andauernden Folgen der Pandemie und andererseits auch durch die Zinswende von Verwerfungen und starken Schwankungen gezeichnet. Berliner und Brandenburger investierten dennoch in Wertpapiere und Fondsanteile – für den Vermögensaufbau und ihre Altersvorsorge.
So legten Kunden die Summe von 323,7 Mio. Euro an. Die Anzahl der Wertpapiersparpläne (Union Investment) nahm um 4,7% zu. „Das ist auch notwendig, um Vermögen zu erhalten oder aufzubauen“, sagt Carsten Jung. Denn die Spanne zwischen bloßem Einlagenzins und der immer noch hohen Inflation ist größer als in der Niedrigzinsphase. Das bedeutet: Wer sein Geld nicht investiert und niedrig verzinst oder gar unverzinst liegen lässt, erleidet reale Vermögensverluste. Es ist unsere Aufgabe, darüber aufzuklären und geeignete Alternativen aufzuzeigen, die den jeweiligen Lebensumständen unserer Kunden mit einer passenden Vermögensstruktur gerecht werden.“
Sparer sollten sich zu Kapitalanlegern entwickeln. „So wurden verstärkt auch unverzinste Einlagen entsprechend der Risikoneigung unserer Kunden in Investmentfonds sowie in bankeigene Fondsportfolio-Vermögensverwaltungen investiert. Dabei entschieden sich immer mehr Kunden für nachhaltige Anlagen. Allerdings erleben wir in der Beratung auch, dass hohe Energiepreise und gestiegene Lebenshaltungskosten gerade einkommensschwächere Kunden belasten. Hier geht die Sparrate in der Folge teils deutlich zurück.“
Im Jahresverlauf führten volatile Börsen und Kursrückgänge auch zu Buchverlusten in den Kundendepots. „2022 hat auch von Anlegern starke Nerven verlangt. Doch in der Rückschau zeigt sich, dass wir zwischenzeitlich attraktive Einstiegkurse an den Börsen gesehen haben. Das gilt auch für den deutschen Markt. Und wer mit Wertpapiersparplänen regelmäßig investiert, konnte davon profitieren“, erläutert Carsten Jung. Für 2023 ist der Vorstandsvorsitzende verhalten optimistisch: „Die konjunkturelle Erholung hängt stark von der weiteren Entwicklung des Kriegsgeschehens in der Ukraine ab. Das betrifft ganz unmittelbar auch unsere Region Berlin-Brandenburg. Für Deutschland und den deutschen Markt wird entscheidend sein, wie schnell wir uns von Abhängigkeiten befreien. Neben der Energieversorgung denke ich dabei auch an Handelsbeziehungen zu China.“
Gesellschaftliches und soziales Engagement bleibt wichtiges Handlungsfeld
Die wirtschaftliche Stärke der Bank ermöglicht nicht nur die Förderung des regionalen Mittelstandes, sondern auch sozialer Projekte in Berlin und Brandenburg. „Durch unsere Spenden- und Stiftungsarbeit haben wir in 2022 über eine Million Euro für eine lebenswerte Zukunft in unserer Region investiert. Und das werden wir auch in 2023 aktiv fortsetzen, beispielsweise durch unsere Crowdfunding Plattform „Viele schaffen mehr“, durch unseren in 2021 gegründeten Stiftungsfonds mit den Namen „w!r“ oder auch mit dem „Social Day““, erläutert Carsten Jung.
Hierbei können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Volksbank eG einen Tag im Jahr für ausgewählte gemeinnützige Projekte in der Region engagieren. Insgesamt sind das rechnerisch rund 1.800 Tage pro Jahr, die die Berliner Volksbank eG und ihre Mitarbeiter in soziale Projekte investieren. „Wir leisten viel, wir sind eine verlässliche Gemeinschaft“, unterstreicht Carsten Jung. „Und wir wollen unsere Mitglieder und Region voranbringen. Mit Optimismus und Tatkraft.“
Belegschaft der Berliner Volksbank wächst
Aktuell sind bei der Berliner Volksbank 1.820 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Berliner Volksbank begegnet dem Fach- und Arbeitskräftemangel mit vielfältigen Maßnahmen. „Dabei geht es beispielsweise um flexible Arbeitsgestaltung, um anspruchsvolle Aus- und Weiterbildung, die Möglichkeit eines Sabbaticals. Und um gezielte Benefits wie auch einer marktgerechten Vergütung und ganz grundsätzlich um sichere und verlässliche Arbeitsplätze in einer lebenswerten Region“, erläutert Carsten Jung.
Der Umzug der zentralen Einheiten der Bank mit rund 770 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins „Quartier Berliner Volksbank“ in der Berliner City soll bis Ende des Jahres erfolgen.
Ausblick: Operative Ziele für 2023 bekräftigt
Veränderungsvermögen wird auch die Anforderung des Jahres 2023 sein, ist sich Carsten Jung sicher: „Wir wissen, dass mit der Energiewende, der aktuell ausgebremsten Konjunktur und hoher Inflation, einem weiter anhaltenden Arbeitskräftemangel und mangelnder Verfügbarkeit knapper Güter große Anforderungen auch auf die Berliner und Brandenburger Menschen und Wirtschaft und somit uns Banken zukommen.“ Für das Jahr 2023 erwartet die Berliner Volksbank daher auch ein eher zurückhaltendes Investitionsverhalten ihrer Kunden.
„Als strategischer Partner unserer Kunden investieren wir allerdings weiter in die Automatisierung bzw. Digitalisierung unserer Angebote, Produkte und Prozesse, um flexibel zu agieren und unsere Kunden in sich ändernden Rahmenbedingungen verlässlich beraten zu können. Zugleich sehen wir, dass unsere Philosophie eines regionalen und schlanken Bankings bei unseren Kunden ankommt. Daher sind wir unter dem Strich davon überzeugt, dass wir den Wachstumskurs der letzten Jahre auch in einem schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfeld fortsetzen werden.“