Jedes Jahr lädt die Berliner Volksbank die Vertreter*innen ihrer Mitglieder zur Vertreterversammlung ein, um das abgelaufene Geschäftsjahr zu besprechen und über die Verwendung des Gewinns der Bank zu entscheiden. So auch am 12. Juni 2023. Für die Vertreter*innen bietet die Veranstaltung zudem Gelegenheit, aktuelle Themen zu diskutieren: Wie wirken sich die steigenden Zinsen auf das Bankgeschäft aus, welche Entwicklungschancen sieht die Bank für die Unternehmen in der Region Berlin-Brandenburg? In fünf Vertreterdialogen konnten solche Fragen auch bereits im Vorfeld gestellt werden, um sie mit der notwendigen Aufmerksamkeit zu behandeln. Denn die Tagesordnung einer Vertreterversammlung ist straff organisiert. Zumal wenn – wie in diesem Jahr – im Rahmen der Sitzung turnusgemäß außerdem die Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrats stattfindet. Wir fassen im Folgenden die Themen und Beschlüsse der Vertreterversammlung zusammen.
Insgesamt 223 Vertreter*innen nahmen im bcc am Alexanderplatz das Stimmrecht für die Mitglieder unserer Genossenschaft wahr. 219.616 Mitglieder zählte die Berliner Volksbank zum 31. Dezember 2022, rund 2.650 mehr als im Vorjahr. Das Volumen ihrer Geschäftsanteile belief sich auf 762,2 Millionen Euro.
Eröffnet wurde die Vertreterversammlung durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Tobias Weber. Der Vorstandsvorsitzende Carsten Jung stellte den Jahres- und Konzernabschluss der Berliner Volksbank für das Geschäftsjahr 2022 vor. Er knüpfte an Rahmenbedingungen an, die für die Finanzbranche derzeit besonders relevant sind – steigende Zinsen, gedämpfte wirtschaftliche Aussichten, Fachkräftemangel und Digitalisierung – und machte deutlich, dass sich die Berliner Volksbank in diesem Umfeld in 2022 sehr gut behauptet hat. Die Bilanzsumme stieg um 637,2 Millionen Euro auf insgesamt 17,96 Milliarden Euro. Die Berliner Volksbank bleibt gemessen daran die größte regionale Genossenschaftsbank Deutschlands. Der Rohüberschuss konnte im Vergleich zum Vorjahr um 54,4 Millionen Euro auf insgesamt 413,7 Millionen Euro erhöht werden. Dadurch stieg der Bilanzgewinn um 9,8 Millionen Euro auf 28,9 Millionen Euro.
Das Geschäft mit den Einlagen der Kunden stieg um rund 690 Millionen Euro und betrug 14,6 Milliarden Euro. Im Gegenzug konnte das Kundenkreditvolumen netto um 307 Millionen Euro ausgebaut werden auf 12,3 Milliarden Euro, lag jedoch hinter der Entwicklung früherer Jahre zurück. Mit dem Provisionsgeschäft hat die Bank gut 126 Millionen Euro verdient. Wie profitabel die Berliner Volksbank inzwischen wirtschaftet, zeigt die „Cost-Income-Ratio“, das Verhältnis des Rohüberschusses zum Verwaltungsaufwand: Sie lag – ohne Berücksichtigung betriebsneutraler Effekte – bei 57,4 %. Das bedeutet, dass die Bank rund 57 Cent aufwenden musste, um einen Euro zu verdienen. Das sind 6 Cent weniger als in 2021.
Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Vertreterversammlung vor, den Mitgliedern eine Dividende von 3,00 % auf ihre Genossenschaftsanteile auszuzahlen. Das ist 1 Prozentpunkt höher als im Jahr zuvor.
Im Anschluss berichtete Tobias Weber über die Arbeit des Aufsichtsrates im Berichtsjahr 2022. Dabei ging er auf die Themen der insgesamt 15 ordentlichen und außerordentlichen Sitzungen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse ein.