Von Offline zu Online: 8 Tipps für den einfachen Weg in den E-Commerce

12.08.2021 - Lesezeit: 11 Minuten

Computertastatur mit Piktogrammen
© Adobe Stock

Es gab kaum eine prägendere Zeit für den Onlinehandel, als die vergangenen Monate. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen war die Pandemie ein Zeichen des Wandels, wenn es darum geht, aus dem bisher offline laufenden Business ein florierendes Onlinegeschäft zu machen. Der Start in den E-Commerce ist jedoch für die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer mit enormen Herausforderungen verbunden.

Gemeinsam mit unserem Partner VR Payment möchten wir Ihnen deswegen wertvolle Tipps für den einfachen Einstieg in den E-Commerce geben.

Warum ist Onlinehandel plötzlich so wichtig?

"Immer mehr Kundinnen und Kunden kaufen online", erklärt Michaela Lux, Bereichsleiterin der VR Payment GmbH. "Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) meldet für das gesamte erste Halbjahr 2021 ein konsolidiertes Wachstum von 23,2 Prozent. Das ist enorm, zumal der Umsatz online bereits im Vergleichszeitraum 2020 aufgrund von Corona-Effekten überproportional hoch um 16,5 Prozent gewachsen ist", so Lux. Dass der E-Commerce der klare Gewinner des Jahres 2020 ist, liegt auf der Hand. Aber wie funktioniert der Umstieg auf ein Onlinebusiness für Unternehmen, die bisher nur im stationären Handel tätig waren?

Michaela Lux
Michaela Lux

Michaela Lux ist seit 2018 beim genossenschaftlichen Zahlungsspezialisten VR Payment tätig und verantwortet als Bereichsleiterin alle Vertriebstätigkeiten des Unternehmens. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen Payment und Banking unterstützt sie Volksbanken Raiffeisenbanken sowie Händler und Dienstleister zielsicher bei der Umsetzung innovativer Bezahllösungen.

#1 Kennen Sie Ihre Kundinnen und Kunden

Nicht jedes Business ist für das Onlinegeschäft gemacht. Um zu entscheiden, ob es sich für Sie als Unternehmerin oder Unternehmer lohnt, Onlinekanäle zu schaffen, sollten Sie sich Ihre Kundinnen und Kunden genau anschauen.

  1. Wer sind Ihre Kundinnen und Kunden?
  2. Wie alt sind sie?
  3. Wie tätigen sie die Einkäufe am liebsten?
  4. Sind sie bereit und haben sie die Möglichkeiten, online einzukaufen?

Nehmen Sie sich die Zeit und analysieren Sie Ihre Zielgruppe genau, um zu entscheiden, wann und wie Sie online verkaufen können. Sollten Sie Ihrer Zielgruppe mit dem Onlineshop einen Mehrwert geben, dann steht dem finalen Schritt nichts mehr im Weg.

#2 Bleiben Sie sich treu

Erfinden Sie das Rad nicht neu, nur weil Sie online verkaufen möchten. Ihren Kundinnen und Kunden tun Sie einen Gefallen, wenn sie ihnen einen Wiedererkennungswert bieten. Nutzen Sie so etwa Ihr Logo und die Unternehmensfarben, um im Internet wahrgenommen und vor allem wiedererkannt zu werden und bleiben Sie sich und Ihrer Produktlinie treu. Ihre Kundinnen und Kunden sowie potenzielle Neukundinnen und Neukunden werden Ihnen vor allem vertrauen, wenn Sie ein bekanntes Sortiment anbieten, statt plötzlich neue Produkte im Angebot zu haben.

#3 Erstellen Sie eine Website für Ihren Onlineshop

Sollten Sie sich dazu entschieden haben, einen Onlineshop ins Leben zu rufen oder aber Ihr eigenes Geschäft zusätzlich zu der Offlinewelt nun auch in der Onlinewelt zu integrieren, dann werden Sie früher oder später an einer großen Hürde stehen: die Website.

Ein Onlineshop benötigt eine Website, sonst ist er eben kein Onlineshop. Mittlerweile gibt es eine Menge Tools, um sich die eigene Website zu bauen. Es gibt Anleitungen, die erklären, wie man aus fertig entworfenen Templates seinen eigenen Onlineshop bastelt und genug Informationen darüber, wie man die eigenen Produkte letztendlich auf die Seite bekommt. Doch dies sind eine Menge einzelner Schnittstellen, die man als Anfängerin und Anfänger erst einmal kombiniert bekommen muss.

Die Berliner Volksbank hat zusammen mit dem Zahlungsspezialist VR Payment ein kostenfreies Webangebot geschaffen, mit dem Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sowie Dienstleisterinnen und Dienstleister eine Gratis-Website für den eigenen Onlineshop einrichten können. So können von Anfang Hürden an überwunden und vor allem der Weg von offline nach online schnell realisiert werden.

Caspar Lorenz Pleister
Caspar Lorenz Pleister

Caspar Lorenz Pleister ist seit 2018 bei der Berliner Volksbank und verantwortet die Zahlungsverkehrsberatung und das Auslandsgeschäft. Als Leiter der Produktspezialisten setzt er sich für die optimale Kundenberatung und Lösungskompetenz für die Geschäftskunden der Berliner Volksbank ein.

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass das stationäre Geschäft und der Onlinehandel mehr und mehr miteinander verschmelzen, ja sogar verschmelzen müssen. Der Start in den E-Commerce kann jedoch einige Hürden mit sich bringen. Wir wollen es unseren Kundinnen und Kunden deshalb so einfach wie möglich machen und sie auf ihrem Weg online begleiten“, sagt Caspar Lorenz Pleister, Vertriebsleitung Internationales Geschäft und Leiter der Zahlungsverkehrsspezialisten der Berliner Volksbank.

„Aktuell betreiben nur etwa 60 Prozent aller Unternehmen in Deutschland eine eigene Website – da sehen wir Nachholbedarf. Jede Website sollte zudem für mobile Endgeräte optimiert sein. Nur dann werden die Inhalte auch gut auf Smartphones oder Tablets dargestellt. Auch auf eine Anbindung an Google My Business ist zu achten. Das erhöht die Sichtbarkeit online. Und gerade für lokale Händler ist es vorteilhaft, Kunden über Google Maps zum eigenen Geschäft führen zu können“, ergänzt Michaela Lux, Bereichsleiterin Vertrieb von VR Payment.

Mit dem Service "MeinOnlineSchaufenster" können Sie als Händlerinnen und Händler eine eigene Website anlegen und auf dieser bis zu zehn Produkte präsentieren. Sie können zudem Termine für Click & Meet oder Click & Collect über die Website koordinieren und mit einer direkten Anbindung an Google My Business dafür sorgen, dass ihr Geschäft schneller von Neukunden gefunden wird. Wichtige Mitteilungen, Produkte, spezielle Angebote, Öffnungszeiten und Terminoptionen lassen sich so optimal online abbilden. Technische Vorkenntnisse braucht es dafür nicht.

MeinOnlineSchaufenster

In wenigen Minuten zum eigenen Internetauftritt.

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#4 Nutzen Sie passende Verkaufskanäle

Mit der Erstellung Ihrer eigenen Website sind Sie dem Weg in Richtung Online-Business schon einen großen Schritt näher gekommen. Im nächsten Schritt sollten Sie überdenken, ob Sie zusätzlich zu Ihrem Onlineshop noch weitere Verkaufskanäle nutzen sollten. Dazu gehören etwa Marktplätze wie Amazon oder Ebay, aber auch die Sozialen Medien. Mittlerweile ist die Shop-Einbindung in Facebook und Instagram kostenfrei und unkompliziert möglich und bietet Ihnen somit die Chance, auch außerhalb Ihrer Bestandskundinnen und Bestandskunden Ihre Zielgruppe über andere Kanäle zu erweitern.

Wichtig für jeden ist heute, bei Google auffindbar zu sein und am besten auch auf Facebook, Instagram und anderen Kanälen. Dennoch muss ein lokaler Blumenladen nicht zwangsläufig jeden Tag neue Angebote online stellen. Wichtig ist, dass man das Geschäft digital findet.

Björn Fromm, Präsident des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg e.V.

Unser Tipp: Natürlich gibt es unzählige Möglichkeiten, Ihre Produkte online zu verkaufen. Dennoch sollten Sie sich anfangs auf die wichtigsten Kanäle konzentrieren, diese zunächst optimieren und im Nachgang neue Verkaufsstrategien schaffen. Nur so können Sie auch langfristig Erfolg im E-Commerce verzeichnen.

Björn Fromm
Björn Fromm

Björn Fromm ist seit 2012 geschäftsführender Gesellschafter mehrerer Handelsunternehmen und Fachgeschäfte im Lebensmitteleinzelhandel und der Orthopädie- und Gesundheitsbranche. Geboren 1984 in Berlin, studierte Björn Fromm zunächst Informatik an der Humboldt-Universität zu Berlin und war früher Gründer und Unternehmer in der digitalen Welt. Seine Handelserfahrung sammelte er weiterhin ab 2006 im deutschen Mittelstand der Werbetechnikindustrie. Er war schnell verantwortlich für strategische E-Commerce-Entwicklung und Cross-Channel-Marketing.

#5 Bieten Sie passende Bezahlmethoden an

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es so viele Warenkorbabbrüche im Onlinehandel gibt? Tatsächlich gehört diese Thematik zu den größten Angstthemen großer und auch kleiner Händlerinnen und Händler. Während Sie im stationären Handel das Gespräch mit den Kundinnen und Kunden suchen können, wenn es um die Zahlung geht, wird ein Kauf im Onlinehandel häufig abgebrochen, wenn es im finalen Bezahlvorgang zu Problemen kommt oder aber die passende Bezahlmethode nicht angeboten wird.

"Haben Unternehmen bei ihrem Internetauftritt eine Bestell- oder Bezahlfunktion hinterlegt, gibt es weitere Punkte zu beachten: Idealerweise sind diese Funktionen nahtlos integriert. Weiterleitungen oder komplizierte Prozesse können zu Kaufabbrüchen führen. Deshalb ist auch ein guter Zahlungsmix essenziell. Kunden kaufen eher, wenn sie die von ihnen präferierte Bezahlart wählen können", so Lux.

Online bezahlen - so einfach.

Der Einstieg in den E-Commerce kann echt einfach sein. Wir haben die passenden Lösungen für Sie. Die passenden Lösungen für Ihre Kundinnen und Kunden überlassen wir Ihnen.  

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Um im E-Commerce erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass Sie eine Auswahl an beliebten Zahlarten zur Verfügung stellen. Dazu gehören unter anderem der Kauf auf Rechnung, PayPal, Kreditkartenzahlungen und viele weitere Möglichkeiten. Mittlerweile gibt es ein großes Angebot an sogenannten Payment-Service-Providern (PSP), die bereits fertige Plug-ins programmiert haben, die in verschiedene Shop-Systeme integriert werden können. Zu den erfolgreichsten PSPs in Europa gehören das niederländische Scale-up Mollie, PayPal und das schwedische Unternehmen Klarna. Auch VR Payment, der Payment Provider der genossenschaftlichen FinanzGruppe, ist ein Experte für Onlinezahlungen und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

#6 Suchen Sie die richtigen Serviceprovider

Gepacktes Versandpaket und Person am Rechner
© Adobe Stock

Zu einem funktionierenden Onlineshop gehört nicht nur eine passende Website, auf der Ihre Produkte dargestellt werden, sondern noch viele weitere Elemente, wie etwa der Versand und der Kundenservice. Für viele Onlinehändlerinnen und Onlinehändler stellt vor allem der Versand in Deutschland eine große Herausforderung dar. Lieferungen sind kostenintensiv, da der Markt von einigen großen Playern beherrscht wird. Gleichzeitig hängt die Kaufentscheidung zum großen Teil auch davon ab, wie schnell Produkte letztendlich zur Verfügung gestellt und damit geliefert werden.

Für Sie als Onlinehändlerin und Onlinehändler heißt dies im Umkehrschluss, dass Sie von Anfang an bei der Wahl des Serviceproviders in Bezug auf Versandservices genau aufpassen sollten. Ihre Kundinnen und Kunden wünschen sich den gleichen Service, den Sie aus Ihrem physischen Shop gewohnt sind: schnell, unkompliziert und ohne Zusatzkosten. Dies gilt auch für die Onlinewelt.

#7 Bleiben Sie am Ball

Mit steigendem Wachstum des E-Commerce, wird es immer schwieriger, in dem Markt auch zu bestehen. Geben Sie Ihrem Onlineshop ein bisschen Zeit und warten Sie ab, bis Sie Änderungen und Optimierungen vornehmen. Zwar ist die Onlinewelt schnelllebig, nur braucht auch ein Onlineshop ein bisschen Zeit, um anzukommen. Es ist wichtig, dass Sie gerade in der Anfangsphase für eine passende Vermarktung sorgen, eine stimmige Website bieten, Informationen zur Verfügung stellen und vor allem auf Ihre Kundinnen und Kunden hören.

Nutzen Sie die Anfangszeit, um Ihren neuen Markt kennenzulernen. Zwar wird dieser aus bekannten Kundinnen und Kunden bestehen, nun kann sich dieser aber auch mit Neukundinnen und Neukunden erweitern. Achten Sie auf alles, was in Ihrem Onlineshop passiert, bewerten Sie die einzelnen Prozesse und vor allem: Bleiben Sie am Ball. "Wenn man wirklich einen eigenen Auftritt betreibt, muss dieser auf jeden Fall aktuell sein und es muss einen einfachen Weg der Kontaktanbahnung geben und die Besucherinnen und der Besucher müssen mit einem Blick den Mehrwert erkennen", so Fromm.

#8 Vermarkten Sie Ihren Onlineshop

Ein Onlineshop ist schon lange kein Selbstläufer mehr. Das bedeutet, dass Sie für den Erfolg Ihres Online-Unternehmens viel tun müssen. Überlegen Sie sich von Anfang an, wie Sie Ihren Shop vermarkten möchten, welche Kanäle am besten zu Ihren Zielgruppen passen und wie Sie Ihre Produkte und Services auch außerhalb Ihrer Bestandskundinnen und Bestandskunden anbieten können. In anderen Worten: Wo tummeln sich potenzielle Käuferinnen und Käufer Ihrer Produkte und Dienstleistungen?

Unser Tipp: Erstellen Sie eine Liste der möglichen Marketingkanäle und erstellen Sie nach und nach zielgruppengerechte und vor allem zum Kanal passende Kampagnen. Mithilfe zahlreicher Analyse-Tools können Sie den Erfolg Ihrer Kampagnen schnell messen und jegliche Punkte im Umkehrschluss auch optimieren und anpassen.

Starten Sie Ihren Onlineshop: Jetzt!

Mit dem Angebot einer Gratis-Webseite über MeinOnlineSchaufenster möchten wir gemeinsam mit der VR Payment Unternehmerinnen und Unternehmern dieser Region ermöglichen, sich "Online" erstmal auszuprobieren. Der kostenfreie Service gibt Ihnen die Chance, in den Onlinehandel zu schnuppern und zu testen, ob Ihre Produkte und Dienstleistungen auch außerhalb eines physischen Shops gut funktionieren. Schließlich gibt es selten einen besseren Rat, als einfach mal zu probieren. Und einfacher geht es nun wirklich nicht.

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