Cashflow Management: So bleiben Sie liquide

24.08.2023 - Lesezeit: 4 Minuten

Cash Management - So bleiben Sie liquide
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Wenn Rechnungen nicht mehr bezahlt werden, steht plötzlich das Überleben des gesamten Unternehmens auf dem Spiel. Vor solchen Engpässen in der Liquidität schützt Cashflow Management. Wie schaffen es Unternehmen, liquide zu bleiben? Ganz einfach: in vier Schritten.

Es war schon mal einfacher, ein Unternehmen zu führen. Als Fachkräfte zu finden und die Lieferketten stabil waren. Und bevor die Inflation ihr Comeback feierte. Die Krise wird zum Dauerzustand, mit schlechten Nachrichten fürs Geschäft ist geradezu täglich zu rechnen. Unliebsame Überraschungen können das Überleben der eigenen Firma gefährden – also gilt es, vorbereitet zu sein.

Liquidität ist entscheidend. Sobald Rechnungen nicht pünktlich bezahlt werden, keimt Misstrauen bei den Geschäftspartnern und erste Gerüchte über eine mögliche Pleite tauchen auf. Unbegründet sind solche Gerüchte keineswegs, sind unbezahlte Rechnungen doch häufig das erste sichtbare Indiz für eine sich anbahnende Insolvenz. Das beste Mittel, damit solche Gerüchte gar nicht erst entstehen, ist ein kluges Cashflow Management.

Viele Unternehmen müssen sich derzeit durch schwierige Fahrwasser navigieren, kämpfen mit brüchigen Lieferketten und hohen Energiepreisen. Was tun, wenn Geschäftspartner ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können? Wer nicht mitgerissen werden will in den Abwärtsstrudel, muss sich vorbereiten. Das gelingt in vier Schritten.

Schritt 1: Übersicht gewinnen

Der erste Schritt: Übersicht gewinnen über die eigene Liquidität. Das geht nicht nebenbei. Blocken Sie sich eine feste Zeit pro Woche, genau dafür: Was kommt wann rein? Was geht raus? Und was muss ich genau jetzt dafür tun. Um die richtigen Antworten zu finden, ist ein Cashflow Management unverzichtbar. 

Wir haben drei interessante Online-Seminare für Sie, die Ihnen beim Finden der richtigen Antworten weiterhelfen:

Cashflow Management funktioniert heute natürlich digital, um für Überblick und Transparenz zu sorgen. Entsprechende Software-Programme verbuchen aktuelle und erwartete Zu- und Abflüsse so, dass jederzeit der aktuelle Stand vorliegt und sich abzeichnende Schieflagen frühzeitig erkannt werden.

Schritt 2: Zahlungsausfälle vermeiden

Damit das Cashflow Management rund läuft, müssen Sie vermeiden, dass Rechnungen nicht fristgerecht gezahlt werden. Hoffen und Bangen hilft da selten weiter. Wir haben drei bessere Vorschläge:

  1. Prüfen Sie die Bonität des Auftraggebers. Sowohl die Schufa als auch die Creditreform als Wirtschaftsauskunfteien geben aufschlussreiche Informationen. Je nach Ergebnis sollten Anzahlungen und Abschlagszahlungen vereinbart werden.
  2. Sichern Sie sich gegen einen Zahlungsverzug oder -ausfall ab, indem Sie eine Warenkreditversicherung abschließen. Der Versicherer übernimmt die Bonitätsprüfung des Auftragsgebers und zahlt bei Verzug und den Ausfall.
  3. Übertragen Sie Ihre Rechnungen, indem Sie Ihre offenen Forderungen an eine Factoringgesellschaft geben. Sie bekommen den Rechnungsbetrag sofort überwiesen. Das gesamte Rechnungs- und Forderungsmanagement übernimmt die VR Factoring.

Die Methoden 2 und 3 sorgen dafür, dass genügend Liquidität in der Kasse ist. Und sie sind eleganter, als Vorauszahlungen oder Anzahlungen von Geschäftspartnern zu verlangen. Derlei kann rasch als Misstrauen (miss)verstanden werden.

Falls Sie doch mal mahnen müssen: In unserem Online-Seminar „Kluges Forderungsmanagement – effektiv mehr Liquidität sichern“ lernen Sie, wie Sie rechtlich alles richtig machen – und dabei vermeiden, Ihre Geschäftspartner zu verprellen.

Schritt 3: Ein Netz spannen

So durchdacht Ihr Cashflow Management auch sein mag: Es ist hilfreich, noch ein zusätzliches Netz zu spannen.

  1. Der Betriebsmittelkredit macht Unternehmen zeitlich unabhängiger vom Eingang ausstehender Zahlungen, denn er deckt den kurzfristigen Finanzierungsbedarf. Gleichzeitig können Sie „auf Vorrat kaufen“ und somit besser auf günstige Einkaufpreise reagieren.
  2. Bei einer Kautionsversicherung tritt der Versicherer als Bürge für Sie ein. Abgesichert werden bspw. Mängelgewähransprüche Ihrer Kunden, sodass (bisherige) Sicherheitseinbehalte direkt auf Ihr Konto fließen können.

Schritt 4: Chancen nutzen!

Sollte das Problem nicht zu wenig, sondern zu viel Liquidität sein – auch das lässt sich lösen. Denn die liquiden Mittel sollten nicht einfach herumliegen, bis sie irgendwann vielleicht einmal gebraucht werden. Zum Cashflow Management zählt auch, Liquidität so anzulegen, dass sie Zinsen abwerfen, bis auf sie zugegriffen wird.

Ein letzter Punkt: Werden die Zeiten härter, sparen Unternehmen oft zuerst an Werbungs- und Marketingkosten. So nachvollziehbar dieser Impuls ist, so wenig zielführend ist er. Gerade wenn sich Wettbewerber aus dem Markt verabschieden, müssen Unternehmen sichtbar sein – oder werden! – für neue Kunden. Damit hilft Marketing, wieder in ruhigere Fahrwasser mit mehr als ausreichender Liquidität zu kommen.

Bei Ihrer CashFlow Planung können Sie mit uns rechnen!

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