Energetisch sanieren: 5 Tipps, was jetzt zu tun ist
11.08.2023 - Lesezeit: 3 Minuten
Ohne gesetzlichen Druck lassen sich die Klimaziele nicht erreichen. Diesen Druck spüren jetzt Immobilienbesitzer*innen. Viele stehen in der Pflicht, in den kommenden Jahren ihre Heizung auszutauschen und in die energetische Sanierung ihrer Immobilie zu investieren. Auch wenn es reichlich Fördergelder gibt: Das wird teuer. Diese fünf Tipps helfen Ihnen, die anstehenden Investitionen bestmöglich zu stemmen.
Lage ist längst nicht mehr alles. Wie wird geheizt, welche Energieeffizienzklasse hat die Immobilie? Diese Frage wird immer wichtiger, für Besitzer*innen ebenso wie für Verkäufer*innen und Käufer*innen von Immobilien, schließlich geht es um viel Geld. Der Kauf und Einbau von Wärmepumpen als Heizung kostet durchaus mal 50.000 Euro, die energetische Sanierung kann pro Wohneinheit noch teurer werden. Wie klimafreundlich ist mein Haus, ist meine Wohnung? Diese Frage müssen sich Immobilienbesitzer*innen derzeit stellen, denn davon hängt ab, ob sie bald in die energetische Sanierung ihrer Immobilien werden investieren müssen. Ein subjektives „Wird schon alles okay sein“ reicht dabei nicht aus. Die Europäische Union drängt darauf, dass bis 2033 alle Immobilien zumindest die Standards der Energieeffizienzklasse D (Verbrauch: maximal 130 Kilowattstunden pro Jahr) erfüllen. Daran scheitert derzeit die Hälfte der Ein- und Zwei-Familienhäuser in Deutschland und ein Drittel der Wohnungen.
Was also tun?
- Klären Sie zeitnah, welche energetische Gebäudesanierung auf Sie zukommt und wie aufwendig sie ausfallen wird. Suchen Sie das Gespräch mit Energieberatern oder nutzen Sie direkt das Netzwerk von zertifizierten Modernisierungs- und Energieberatern der Berliner Volksbank. Zusammen erstellen Sie einen Sanierungsfahrplan und klären die Finanzierungsfragen.
- Mit diesem Fahrplan, einer Art To-Do-Liste für die energetische Sanierung, wissen Sie genau, was auf Sie zukommt. Wann sich welche Investitionen amortisieren, hängt von der Nutzungsart ab. Bei der Eigennutzung wird häufig mit der Maßnahme gestartet, die am meisten Energie spart. Bei Kapitalanlagen liegt der Fokus eher auf der nachhaltigen Steigerung des Immobilienwertes und Erzielung von Wettbewerbsvorteilen bei gefragten Mietern.
- Die gute Nachricht: Sie müssen die energetische Sanierung nicht allein stemmen. Es gibt eine Vielzahl von Zuschüssen, die Sie finanziell entlasten. Bereits bei der Energieberatung werden Sie auf die vielfältigen Programme hingewiesen. Das Problem: Die Programme sind nicht nur vielgestaltig, sie ändern sich auch häufig. Wir empfehlen daher, sich auf der Seite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf dem Laufenden zu halten.
- Derzeit werden fünf verschiedene Bereiche bei der energetischen Sanierung gefördert: Der Einbau neuer Heizungen wird mit maximal 25 Prozent der Kosten unterstützt, die Optimierung bestehender Heizungsanlagen mit 15 Prozent. 15 Prozent an Förderung gibt es auch für die Wärmedämmung bei Fassaden, Wänden und Dächern sowie den Austausch von Türen und Fenstern. Energieeffiziente Anlagen wie etwa Lüftungsanlagen mit Wärme-Rückgewinnung werden ebenfalls mit 15 Prozent gefördert. Außerdem übernimmt der Staat die Hälfte der Planungskosten durch Energieeffizienz-Experten. Ähnlich hoch fallen die Förderungen für den Einbau von Wärmepumpen aus: Sie betragen bis zu 40 Prozent. Ab 2024, wenn das geplante Heizungsgesetz greift, soll es einen einheitlichen Fördersatz von 30 Prozent für den Heizungstausch geben. Dieser Satz soll durch drei verschiedene „Klimaboni“ erhöht werden können.
- Auch wenn der Staat mit Zuschüssen hilft: Die größten Brocken müssen Sie selbst stemmen.
Wir empfehlen daher:
- Eigenkapital anzusparen und die niedrigen Bausparzinsen zu sichern
- Bei Investitionsentscheidungen Ihr Gesamtvermögen im Blick zu haben.
- Das Erstgespräch mit Ihrem Berater bei der Berliner Volksbank zu suchen. Speziell für Ihr Firmengebäude oder Ihre Produktionsanlagen hat die Bank Fördermittelprofis, mit Auszeichnung.
Da kommt einiges auf Sie zu, das wollen wir nicht kleinreden. Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif, das machen die Pläne der Europäischen Union deutlich. Doch so ärgerlich diese unvermeidbaren Investitionen auch sein mögen – langfristig amortisieren sie sich: Energie, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht bezahlt werden.
Mehr als sieben Millionen Eigenheime und ähnlich viele Wohnungen müssen deutschlandweit energetisch saniert werden, schätzt Haus & Grund, Verband der Immobilieneigentümer.