Was die Berliner Volksbank tut, um sich vor dem Bankenbeben zu schützen
30.03.2023 - Lesezeit: 3 Minuten
Von einem Bankenbeben sprechen die Medien, nachdem in den USA einige Banken kollabierten und in der Schweiz die Credit Suisse gerettet werden musste. In Berlin und Brandenburg ist von diesem Beben wenig zu spüren, schon gar nicht bei der Berliner Volksbank. Ihr Vorstandsvorsitzender Carsten Jung lobt deren „Risikofrüherkennung“.
Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise und eine galoppierende Inflation: Auch ohne den Zusammenbruch von Silicon Valley Bank und Credit Suisse waren die vergangenen Monate herausfordernd für die Bankenwelt. Trotzdem blickt Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank, beim diesjährigen Bilanzgespräch zufrieden zurück: „Wir hatten ein gutes Jahr 2022.“ Die Bilanzsumme ist auf 18 Milliarden Euro gestiegen, der Bilanzgewinn auf 28,9 Millionen Euro. Die Berliner Volksbank hat neue Privat- und Firmenkund*innen gewonnen, Geschäftsfelder erfolgreich umgebaut und nicht zuletzt die Produktpalette gestrafft.
Vor dem Bankenbeben, das über die USA und die Schweiz auch Deutschland erreicht hat, sieht Carsten Jung die Berliner Volksbank bestens geschützt. „Wir sind wirtschaftlich grundsolide und krisensicher aufgestellt“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Mögliche Risiken habe man im Blick – und damit im Griff. „Wir führen dies insbesondere auf unsere seit Jahren stabile Portfolioqualität und unserer Überwachung im Sinne der Risikofrüherkennung zurück.“
Bestens gewappnet gegen Risiken
Ein wichtiger Faktor, um künftigen Herausforderungen gelassen zu begegnen, ist die Kernkapitalquote: Je höher diese Quote ausfällt, desto geringer ist die Gefahr der Überschuldung. In Deutschland müssen Finanzinstitute eine sogenannte Gesamtkapitalquote von Kernkapital und Ergänzungskapital von 8,5 Prozent vorweisen können. Die meisten Banken orientieren sich an dieser Vorgabe. Bei Genossenschaftsbanken liegt diese Quote weit darüber: 2022 hat die Berliner Volksbank ihre Kernkapitalquote auf 15,2 Prozent erhöht. Die Quote ist also doppelt so hoch wie gefordert – entsprechend besser ist Deutschlands größte Volksbank gegen viele finanzielle Risiken gewappnet.
Das wird von Privat- wie von Firmenkund*innen geschätzt. Trotz der einsetzenden Zinswende und des damit verbundenen schwächeren Immobiliengeschäfts konnte die Berliner Volksbank 2022 brutto 2,9 Milliarden Euro an Kundenkrediten für Privat- und Firmenkund*innen vergeben – 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Einlagen der Kund*innen haben sich erhöht, um 5,0 Prozent auf 688,8 Millionen Euro. Carsten Jung wertet das als „Ausdruck des Vertrauens unserer Kunden in die Stabilität der Bank und das genossenschaftliche Einlagensicherungssystem.“
Wenn es wirklich zum Äußersten kommen und eine deutsche Bank bei einem Bankenbeben in die Pleite rutschen sollte, haben Kund*innen einen Rechtsanspruch auf Entschädigung in Höhe von 100.000 Euro aus der gesetzlichen Einlagensicherung. Noch besser abgesichert sind Genossenschaftsbanken wie die Berliner Volksbank: Sie garantieren im Rahmen der Institutssicherung, dass sie kein Partnerunternehmen insolvent werden lassen. Dies bedeutet, dass alle Vermögenswerte der Kund*innen praktisch in unbegrenzter Höhe abgesichert und geschützt sind. Dieses Selbstverständnis der Genossenschaftsbanken, die das Wohlergehen der Mitglieder über die Gewinnmaximierung stellen, verfügt unverändert über Strahlkraft. Rund 220.000 Mitglieder*innen hat die Berliner Volksbank derzeit – doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren.
Bereit für neue Herausforderungen
Die Mitglieder*innenzahl soll weiter wachsen, auch in weiterhin schwierige Zeiten. „Wir wissen, dass mit der Energiewende, der aktuell ausgebremsten Konjunktur und hoher Inflation, einem weiter anhaltenden Arbeitskräftemangel und mangelnder Verfügbarkeit knapper Güter große Anforderungen auch auf die Berliner und Brandenburger Menschen und Wirtschaft und somit uns Banken zukommen“, sagt Vorstandsvorsitzender Carsten Jung. „Als strategischer Partner unserer Kunden investieren wir allerdings weiter in die Automatisierung beziehungsweise Digitalisierung unserer Angebote, Produkte und Prozesse, um flexibel zu agieren und unsere Kunden in sich ändernden Rahmenbedingungen verlässlich beraten zu können.“
Carsten Jung sieht, „dass unsere Philosophie eines regionalen und schlanken Bankings bei unseren Kunden ankommt“. Daher blickt der Vorstandsvorsitzende optimistisch in die Zukunft: „Wir sind bereit für mehr Wachstum und neue geschäftliche Herausforderungen.“