Damit Potsdam in seiner barocken Schönheit wieder sichtbar wird
18.10.2023 - Lesezeit: 3 Minuten
Haus für Haus gewinnt das Zentrum von Potsdam sein historisches Stadtbild zurück Im Projekt „Potsdamer Mitte“, das der Stadt wieder barockes Flair vermittelt, engagiert sich auch die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956, finanziell unterstützt von der Berliner Volksbank.
Wenn Friedrich II., König in Preußen, aus dem Fenster guckte, wollte er eine erfreuliche Aussicht. Entsprechend prächtig fielen die zwischen 1750 und 1754 errichteten Gebäude gegenüber seines Potsdamer Stadtschlosses aus. Mit der Pracht ein Ende hatte es in der Nacht zum 14. April 1945, als schwere Bombentreffer das gesamte Ensemble in Schutt und Asche legten.
Jetzt wird das historische Zentrum von Potsdam wieder erlebbar gemacht, Haus für Haus. 1990 beschloss die Stadt, sich wieder auf die barocken Vorbilder zu besinnen. Neun Jahre später wurde das Sanierungsgebiet "Potsdamer Mitte" förmlich festgesetzt – und seitdem passiert einiges. Neue Häuser entlang der Uferpromenade stehen bereits, täglich pilgern hunderte Menschen ins wiedererstandene Palais Barberini, besuchen Cafés, Galerien und Boutiquen, wo noch vor ein paar Jahren Brache war. Auch der rekonstruierte Lustgarten lädt zum Verweilen ein. Derzeit entsteht in der „Potsdamer Mitte“ vor allem Wohnraum, darunter viele Sozialwohnungen. Deshalb engagiert sich auch die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG 1956) und errichtet 34 familiengerechte Wohnungen, dazu Geschäfte sowie gastronomische Einrichtungen. „Wir wollen sozial verträglichen Wohnraum auch in der Stadtmitte“, sagt Klaus-Dieter Boshold, kaufmännischer Vorstand der PWG 1956. Finanzierungsbegleiter ist die Berliner Volksbank.
Erschwingliche Wohnungen für die „Potsdamer Mitte“
Das Bauvorhaben „Potsdamer Mitte“ ist groß angelegt. Rund um den Alten Markt entstehen Geschäfts- und Wohngebäude nach dem modernsten Stand der Technik. Von außen ist davon allerdings nichts zu erkennen: Sogenannte Leitfassaden orientieren sich möglichst originalgetreu an den Vorbildern aus dem 18. Jahrhundert. Sobald das Ensemble fertig ist, soll es unter Denkmalschutz gestellt werden. „Damit werden große Teile der Innenstadt in historischer Form wieder aufleben“, sagt PWG-Vorstand Klaus-Dieter Boshold, „gleichzeitig entstehen neue, lebendige Quartiere.“
Die PWG 1956 engagiert sich im Block III des Projekts, genauer gesagt geht es um die Häuser Alter Markt 3, Anna-Zielenziger-Straße 1-3 sowie Anna-Zielenziger-Straße 7. Im November 2020 wurden die Baugenehmigungen erteilt, damit konnten die Bauarbeiten starten. „Es gibt einige Auflagen aus dem Bereich der Denkmalpflege, etwa für die Leitfassaden der beiden Eckgebäude“, sagt PWG-Vorstand Boshold. Sämtliche Auflagen haben sich in enger Abstimmung zwischen Architekten und Behörden umsetzen lassen. Während dieser Absprachen wurden bereits Baugruben ausgehoben, wobei diverse historische Brunnen entdeckt, von Fachleuten untersucht und dokumentiert wurden.
Erste Mietverträge sind bereits unterschrieben
Seit 2021 entstehen die neuen Gebäude an der früheren Schlossstraße im historischen Look. „Vorher hatten wir ein riesiges Bauloch, aber keine Sicherheiten“, sagt Elke Gelhoit, Firmenkundenberaterin der Berliner Volksbank für Immobilienkunden. Wie ich weiß, hat sie das keine Sekunde Schlaf gekostet: Diese Investitionen sind durch andere Sicherheiten abgedeckt. „Unsere Geschäftsbeziehungen mit der PWG 1956 sind seit Jahrzehnten gewachsen. Wir wissen: Da wird nichts schief gehen.“
Mithilfe der finanziellen Rückendeckung der Berliner Volksbank hat die PWG 1956 auch ihren bestehenden Wohnungsbestand in den vergangenen Jahren aufgepeppt. Dass sich die PWG 1956 bei der Aufwertung des Stadtzentrums engagiert, passt zum Selbstverständnis. „Wir haben als Wohnungsgenossenschaft in der Potsdamer Innenstadt zahlreiche innovative Bauvorhaben auf den Weg gebracht“, sagt Matthias Pludra, Vorstand von PWG 1956, „dazu zählt auch dieses Projekt am Alten Markt und die gesamte Anna-Zielenziger-Straße.“ Die ersten Mietverträge sind bereits unterschrieben, bis zum Jahresende sollen die Bauarbeiten fertig sein. Und der Blick aus dem Stadtschloss – heute Brandenburgs Landtag – wird wieder eine höchst erfreuliche Aussicht bieten.