Dr. Sigrid Nikutta, Chefin von DB Cargo, will mehr Güter auf die Schiene bringen

14.12.2021 - Lesezeit: 8 Minuten

Carsten Jung im Gespräch mit Dr. Sigrid Nikutta
Dr. Sigrid Nikutta im Gespräch mit Carsten Jung / Foto: Marcel Schwickerath

Dr. Sigrid Nikutta steht seit Anfang 2020 der DB Cargo vor und hat das Ziel anvisiert, mehr Güter wieder auf die Schiene zu bringen. Sie ist eine Frau, die sich nicht schnell Bange machen lässt – das hat sie bereits als Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe BVG bewiesen. Unter ihrer Führung erwirtschaftete das Unternehmen erstmals seit Jahrzehnten positive Ergebnisse. Wie der Turnaround für den Güterverkehr gelingen soll und wie wichtig Themen wie Digitalisierung und Chancengleichheit dabei sind, darüber spricht die 52-Jährige mit Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank, in der 26. Etage des Bahntowers.

Carsten Jung: Frau Dr. Nikutta, gehen wir gleich in die Vollen: Erst die Berliner Verkehrsbetriebe, jetzt die defizitäre DB Cargo, Güterverkehr und Schiene. Woher kommt eigentlich Ihre Vorliebe für die harten Knochenjobs? 

CJ: Sie haben bereits angekündigt, das Güterverkehr-Unternehmen nicht gesundschrumpfen zu wollen, sondern setzen klar auf Wachstum. Also mehr Güter auf die Schiene. Über welche Stellhebel soll das funktionieren – bei der schwierigen Geschichte des Schienenverkehrs in Deutschland?

CJ: Wie wollen Sie für eine mittelständisch organisierte Wirtschaft in Deutschland eine flächendeckende Anbindung des Güterverkehrs an die Schiene sicherstellen?

Verkehrsknotenpunkt in Berlin-Mitte: Blick aus Dr. Sigrid Nikuttas Büro auf Potsdamer Platz und Leipziger Platz / Foto: Marcel Schwickerath
Carsten Jung im Gespräch mit Dr. Sigrid Nikutta / Foto: Marcel Schwickerath

CJ: Welche Rolle spielt für DB Cargo die Digitalisierung dabei? Was müssen Sie noch anschieben? Es ist auch für uns ein Topthema.

CJ: Wie nehmen Sie denn Ihre Belegschaft mit? Nicht jeder ist ja für die Digitalisierung gemacht oder hat sogar Ängste.

CJ: Bei der Berliner Volksbank haben wir 50 Prozent Frauen im Vorstand – ohne Programm und ohne Quote. Wie diskutieren Sie bei DB Cargo das Thema Chancengleichheit in Chefetagen?

CJ: Wie schauen Sie selbst auf die Veränderungen der vergangenen 30 Jahre im Bereich Chancengleichheit? Wie weit sind wir gekommen, zum Beispiel Frauen in Top-Positionen zu bringen? 

Dr. Sigrid Nikutta und Carsten Jung auf dem Dach des DB-Towers / Foto: Marcel Schwickerath

CJ: Ich bin froh, dass es bei uns als Berliner Volksbank keine Frage mehr ist, dass Kinder und Führungsjob zusammengehen. Unsere heutige Personalchefin war von Anfang an leitende Angestellte in Teilzeit und hat dann aufgestockt, als das Kind größer war. 

CJ: Ja, sie ist seit 20 Jahren selbstständig und trotzdem wird sie auf der Gästeliste teils als meine Begleitung geführt. Ihre Firma wird nicht genannt. Das ist nicht in Ordnung.

CJ: Mussten Sie eigentlich für berufliche Anerkennung mehr tun als männliche Kollegen?

CJ: Sie haben einmal gesagt, Sigrid Nikutta, Sie möchten in den Geschichtsbüchern Ihrer Kinder stehen. Welche Überschrift hätte denn das Kapitel?

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