Warum sich me energy bei der Berliner Volksbank so wohl fühlt

21.10.2022 - Lesezeit: 4 Minuten

Warum sich me energy bei der Berliner Volksbank so wohl fühlt

Andere Banken winken ab, weil: zu riskant. Niemand weiß, ob so ein Start-up zum Höhenflug ansetzt oder abstürzt. Computer sind keine Hilfe, denn die müssen mit Daten gefüttert werden. Will ein Café, ein Sanitärbetrieb oder eine Arztpraxis eröffnen – da gibt es Vergleichsdaten. Aber bei me energy? Das Wildauer Start-up baut Ladestationen für Elektroautos. Genauer gesagt: Schnellladestationen, die ihren Strom aus Bioethanol gewinnen. Das ist so innovativ, dass me energy bei der Berliner Volksbank gelandet ist. Die hat nicht abgewinkt.

„Die Hausbank sollte weise gewählt sein“, sagt Alexander Sohl. Er hat me energy gemeinsam mit Inès Adler vor vier Jahren gegründet. Dass jeder Bankalgorithmus ihr Start-up sofort aussortieren würde, war ihm damals klar: keine Chance, die Erfolgswahrscheinlichkeit ihrer Geschäftsidee vorherzusagen. „Umso froher sind wir, dass bei der Berliner Volksbank echte Menschen entscheiden“, sagt Sohl. Die Expertinnen und Experten im GründerCenter Brandenburg haben Erfahrungen mit Start-ups, stellen die richtigen Fragen und wissen die notwendigen Produkte im Angebot. Sohl: „Die Berliner Volksbank hat sofort verstanden, was wir brauchen.“

Anfangs brauchte me energy gar nicht viel: Girokonto und Kreditkarte. Plus eine Beratung, welche Versicherungen für ein Start-up unverzichtbar sind. Das Stammkapital für die GmbH hingegen brachten Inès Adler und Alexander Sohl selbst mit. Ihre Vision für me energy: Überall aufstellbare Stationen, die E-Autos innerhalb von 15 Minuten für die nächsten 200 Kilometer aufladen – unabhängig von den vorhandenen Anschlüssen. „Die Energie entsteht aus dem Energieträger Bioethanol“, erklärt Inès Adler. „Ein Konverter wandelt die Flüssigkeit in elektrischen Strom um, der über das Ladekabel direkt in die Fahrzeugbatterie geleitet wird.“ Das Ganze ist CO2-neutral, da beim Raffinieren des Bioethanols genauso viel CO2 aus der Atmosphäre gebunden wird wie bei der Stromerzeugung in der Ladestation wieder freigesetzt wird.

Die Ladestationen von me energy lassen sich überall aufstellen.

me energy: Das Stromnetz wird überflüssig

Damit löst me energy ein Problem, denn Schnellladestationen sind bislang selten. Die deutschen Stromnetze sind schlichtweg nicht darauf ausgelegt, innerhalb einer Viertelstunde ein Elektro-Auto aufzuladen. Die hängen deshalb häufig die ganze Nacht am Kabel, damit sie am nächsten Morgen wieder einsatzbereit sind. Um Schnellladepunkte einrichten zu dürfen, müssen mühsam und aufwändig Genehmigungsverfahren durchlaufen und Leitungen verlegt werden. me energy kürzt das Ganze ab. Ihre Anlagen sind sofort einsetzbar.

Ob an der Tankstelle oder auf dem Supermarktparkplatz, ob im Industriegebiet oder auf dem platten Land: Die Ladestationen von me energy lassen sich überall aufstellen. Angeliefert werden die Anlagen mit einem kleinen Lkw. Den Preis für den Strom legen die Betreiber fest, ab vier Ladungen pro Tag sind die Stationen profitabel. Und wird eine Station nicht ausreichend benutzt, kann sie problemlos umziehen.

„Jetzt startet me energy durch“

Der Ansatz von me energy leuchtet auf Anhieb ein und zeigt immens viel Potenzial – doch letzteres ist bei technologisch getriebenen Start-ups häufig der Fall. Die beiden entscheidenden Fragen lauten daher immer: Lässt sich die Idee bis zur Marktreife veredeln? Und greift der Markt dann zu?

Im Fall von me energy lassen sich diese Fragen nach vier Jahren beantworten: Ja. Und ja. Zwischendurch gab es für das Wildauer Start-up gewonnene Wettbewerbe und zwei Finanzierungsrunden, bei denen Adler und Sohl bei Venture-Capital-Investoren diverse Millionen Euro einsammelten. Heute sind ihre Ladestationen marktreif. 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen sie in Wildau zusammen. Bereits 2021 wurden die ersten Anlagen verkauft, derzeit folgen monatlich drei weitere. Dieser Ausstoß wird demnächst verdoppelt, schon 2023 sollen mehr als Hundert der Ladestationen ausgeliefert werden. „Jetzt startet me energy durch“, sagt Andreas Bubel vom GründerCenter Brandenburg der Berliner Volksbank, der das Unternehmen von Anfang an begleitet. Er lobt Inès Adler und Alexander Sohl als „Wahnsinnstypen“, die den Erfolg mehr als verdient haben.

me energy-Gründer Alexander Sohl hat seine Entscheidung für die Berliner Volksbank „noch keinen Tag bereut“.

Die Bank, die Gründer:innen versteht

Aufgrund dieses Erfolgs ist auch die Berliner Volksbank gerade verstärkt gefragt. „Immer wenn es komplexer wird, braucht man eine Bank, die einen versteht“, sagt Alexander Sohl. In diesen Wochen kommen die Bestellungen für die Ladestationen aus ganz Deutschland, aus Polen und den Niederlanden rein, und die müssen vorfinanziert werden. Diese Aufgabe übernimmt die Berliner Volksbank. Das findet Sohl „alles andere als selbstverständlich“, immerhin geht es um sechsstellige Beträge.

me energy-Gründer Alexander Sohl hat seine Entscheidung für die Berliner Volksbank „noch keinen Tag bereut“. Und freut sich auf das nächste Treffen mit Andreas Bubel. „Bei unserer Wachstumskurve müssen wir uns jetzt verstärkt Gedanken um unser Liquiditätsmanagement machen – und die machen wir uns gemeinsam mit der Berliner Volksbank.“

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