In Zahlen: Handwerk in Berlin und Brandenburg
15.05.2025 - Lesezeit: 3 Minuten

Von den 568.300 Handwerksbetrieben in Deutschland sind 17.634 in Berlin und 23.256 in Brandenburg zu finden. Mit rund 720 Milliarden Euro trägt das Handwerk 8,5 Prozent zum gesamtwirtschaftlichen Umsatz in Deutschland bei. In Berlin liegt der jährliche Umsatz bei 17,3 Milliarden Euro, in Brandenburg bei 16,1 Milliarden Euro.
Quellenangabe: DeStatis, Statistik Berlin-Brandenburg
Die wichtigsten Gewerbegruppen im Handwerk
Die wichtigste Gewerbegruppe im Handwerk ist mit deutschlandweit rund 224.000 Betrieben das Ausbaugewerbe – also Installateure und Heizungsbauer, Maler und Lackierer sowie Elektrotechniker. Es folgen mit rund 99.000 Betrieben die Handwerke für den privaten Bedarf: etwa Friseure, Textilreiniger sowie Steinmetze und Steinbildhauer. Auf Platz drei folgt das Bauhauptgewerbe mit rund 79.000 Betrieben.

Quellenangabe: DeStatis, Statista
Azubis im Berliner Handwerk
2023 wurden fast 8.500 junge Menschen im Berliner Handwerk ausgebildet, darunter 17,2 Prozent weibliche Auszubildende. Die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge ist wieder leicht gestiegen, doch insgesamt gibt es deutlich weniger Azubis als noch vor zehn Jahren. Gründe sind die Kombination aus verstaubtem Image des Handwerks für Jugendliche und zu wenig Unterstützung aus der Politik für die Betriebe. Zwei gute Nachrichten gibt es allerdings: Die Zahl der Schulabsolventen steigt in den kommenden Jahren wieder. Und: Das Handwerk kann inzwischen mehr Lehrlinge mit höheren Bildungsabschlüssen für sich gewinnen.
- 2013: 3.884 neue Ausbildungsverträge
- 2015: 3.831 neue Ausbildungsverträge
- 2017: 3.940 neue Ausbildungsverträge
- 2019: 3.872 neue Ausbildungsverträge
- 2021: 3.347 neue Ausbildungsverträge
- 2023: 3.365 neue Ausbildungsverträge

Azubis im Berliner Handwerk
Lehrlinge im Brandenburger Handwerk
Anders als in Berlin ist die Anzahl der Auszubildenden in Handwerksbetrieben in Brandenburg kontinuierlich gestiegen. 2017 lag die Zahl bei 7.094 Lehrlingen. 2023 bei 7.808 Lehrlingen.

Quellenangabe: Statista
Mehr Ausbildungsverträge – aber wo bleiben die Frauen?
Während die Anzahl an Ausbildungsverträgen wieder steigt, sinkt die Frauenquote seit 2005 deutlich. Gründe dafür liegen laut Ludwig-Fröhler-Institut für Handwerkswissenschaften und Zentralverband des Deutschen Handwerks darin, dass drei von vier befragte Betriebe (27 Prozent) keine Bereitschaft zeigen, Frauen überhaupt zu beschäftigen. Nach wie vor existieren Geschlechterklischees und die Sorge vor zu hoher körperlicher Belastung.
- 2005: Frauenquote liegt bei 30,8%
- 2010: Frauenquote liegt bei 30,1%
- 2015: Frauenquote liegt bei 27,1%
- 2020: Frauenquote liegt bei 18,5%
- 2023: Frauenquote liegt bei 17,2%

Es wird digital
Digitale Abläufe unterstützen die Betriebe im Handwerk. 54 Prozent sagen, effizientere und kostengünstigere Prozesse sichern ihre Existenz. Als Vorteile digitaler Abläufe genannt werden in einer Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks insbesondere Zeitersparnis, eine flexiblere Arbeitsorganisation und die Optimierung von Lagerung und Logistik .
Quellenangabe: DeStatis
Zukunftstrends
Der Trendradar „Zukunft Handwerk“ identifiziert sogenannte Macro-Trends – gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Themen –, die künftig einen hohen Einfluss auf die teilnehmenden Handwerksunternehmen haben. Die wichtigsten dieser Macro-Trends:
- Grüne Technologien: Einfluss bei 5,5/6 (sehr hoch)
- Direct to Consumer: Einfluss bei 5,4/6 (hoch)
- Resiliente Lieferketten: Einfluss bei 5,33/6 (hoch)
- Kreislaufwirtschaft: Einfluss bei 5,33/6 (hoch)
- Employer Branding: Einfluss bei 5,25/6 (hoch)
- Sinnorientiertes Marketing: Einfluss bei 5,25/6 (hoch)
- Recycling 2.0: Einfluss bei 5/6 (hoch)
- Cyber Security: Einfluss bei 5/6 (hoch)

Quellenangabe: Trendradar „Zukunft Handwerk“, 2023
Zufriedene Handwerker
Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten im Handwerk sind stolz auf ihren Beruf, hat eine Studie unter fast 2.000 Befragten aus dem Handwerk ergeben.
Besonders zufrieden (75 Prozent) sind Handwerker mit ihren Arbeitsergebnissen;
Auf Platz 2 folgen die Möglichkeiten der Eigeninitiative (72 Prozent);
68 Prozent geben an, dass sie besonders zufrieden mit dem Verhältnis zu ihren Kollegen sind.
Quellenangabe: Forschungsprojekt „Handwerksstolz“ (Uni Göttingen)
Start-ups im Handwerk
Handwerksbetriebe sind in der Regel Traditionsbetriebe und doch steigt auch im Handwerk die Zahl an Start-ups. 62 sind es inzwischen deutschlandweit – Tendenz steigend.
Quellenangabe: Startup Atlas