Eberhardt Service Group: Die Facility Manager mit der KI
30.07.2024 - Lesezeit: 7 Minuten
Was braucht es, um Wohn- und Gewerbeimmobilien in Schuss zu halten? Idealerweise einen Dienstleister wie die Eberhardt Service Group, der sich mit einem 360-Grad-Verständnis um alle Aspekte des Facility Managements kümmert. Und deswegen sogar auf Künstliche Intelligenz (KI) setzt.
Es braucht Hausmeister. Und Grün- und Gartenpfleger. Bei Bedarf auch Winter- und Sicherheitsdienste. Mitunter Gebäudereiniger. Um Immobilien in Schuss zu halten, werden eine Menge Dienstleister benötigt. Oder eben nur einer: die Eberhardt Service Group. „Wir verstehen uns als Facility Manager mit 360-Grad-Blick, der auf alles achtet, was bei Immobilien zu tun ist“, sagt Geschäftsführer Dr. Ahmed Dawud.
Erst vor drei Jahren gegründet, hat die Eberhardt Service Group die Branche schon ordentlich aufgemischt. Weil Co-Gründer Ahmed Dawud eben kein Hausmeister ist, kein Gartenpfleger oder Gebäudereiniger. Eigentlich ist er Unternehmensberater. Zehn Jahre lang hat Dawud sein Geld bei renommierten Consulting-Agenturen verdient und dabei seinen analytischen Blick auf Strukturen und Potenziale geschärft. Die Potenziale der Dienstleistungen für Wohn- und Gewerbeimmobilien, so erkannte Dawud, werden bislang nicht ansatzweise ausgeschöpft.
Vom Anzug zum Blaumann
Zum Facility Management kam Ahmed Dawud eher zufällig, als er die Betriebskostenabrechnung für sein Berliner Mehrfamilienhaus in Händen hielt und für Hausmeisterleistungen einen Betrag von 50.000 Euro eingetragen fand. „Und diese Leistungen waren nicht einmal besonders anspruchsvoll“, erinnert er sich. 2021 war das. Corona legte das normale Leben lahm und der Unternehmensberater Ahmed Dawud war ohnehin auf der Suche nach neuen Perspektiven. Als der 50.000-Euro-Hausmeister kurz darauf in Rente ging, hat er dessen Job übernommen, versuchsweise „und ohne große Vorkenntnisse“, wie er zugibt.
Das mit den Kenntnissen änderte sich rasch, was sich bei Hausverwaltungen schnell herumsprach. Schon nach einigen Wochen betreute Dawud zehn Mehrfamilienhäuser. Und was als Test begann, wurde zum Unternehmen. Gemeinsam mit Larissa Eberhardt wurde die Eberhardt Service Group gegründet. Schnell kamen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu, darunter Elisabeth Maier als weitere Geschäftsführerin. Nach einigen Monaten wurden schon 70 Immobilien betreut.
Hausmeistern heißt Kommunizieren
Die Eberhardt Service Group versteht sich nicht als Konkurrenz für Firmen, die auf Hausmeisterei, Grünpflege oder Winterdienste spezialisiert sind. „Diese Dienstleister bieten an, worin sie gut sind – unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hingegen setzen auf eine bewusst ganzheitliche Betreuung“, sagt Geschäftsführer Dawud. Das interessiert insbesondere größere Kunden. Wohnungsgesellschaften und Unternehmen wie Hugo Boss oder Five Guys zählen dazu. Genauso Banken, Schulen und Universitäten – und seit einigen Monaten sogar das Bundeskanzleramt. „Mit unserem 360-Grad-Blick schließen wir eine Lücke.“
Der meiste Ärger zwischen Eigentümer*innen, Hausverwaltungen und Mieter*innen, das hat Dawud schnell erkannt, basiert auf Missverständnissen. „Man spricht aneinander vorbei.“ Ein banales, gleichwohl typisches Beispiel: Verträge für Treppenreinigungen, „die sehr viel Platz für Interpretationen lassen“. Sollen nur die Stufen gereinigt werden oder auch die Geländer und die Sockelleisten? Was ist mit den Fensterbrettern, mit Türen? Wird nur feucht gewischt oder ernsthaft geschrubbt? Die Eberhardt Service Group konkretisiert die Verträge und lässt Missverständnisse gar nicht erst aufkommen. Weil damit klar geregelt ist, was wie gemacht wird.
Der Bonus für die Eberhardt Service Group? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sammeln durch die tägliche Arbeit ständig Informationen. Als Daten werden sie strukturiert in ein Aufgabenmanagementsystem übertragen und dienen als Vorlage für künftige Aufgaben und Verträge. Wie auch für KI-Programme.
KI verbessert den Kundenservice
Die Eberhardt Service Group setzt auf Künstliche Intelligenz, also KI. Das ist einerseits folgerichtig für einen Unternehmensberater, der früher Banken bei ihrer Digitalisierung unterstützt hat. Andererseits ein notwendiger Schritt, wenn es die gewünschten Mitarbeiter*innen für Aufgaben im Accounting, Human Resources, Kundenservice oder allgemein Verwaltung aufgrund des Fachkräftemangels einfach nicht gibt. Ein erstes Pilotprojekt im Sales-Bereich hat die Eberhardt Service Group bereits ziemlich erfolgreich umgesetzt. Übermäßiges technisches Know-how braucht es nicht; die KI-Programme etwa von ChatGPT oder Gemini sind ausgesprochen anwenderfreundlich. Sie müssen nur noch mit Daten gefüttert werden und lernen, was sie mit diesen Daten machen sollen. „Unser Team trainiert den KI-Agenten und überwacht die Ergebnisse“, sagt Dawud. Wie es danach weitergehen soll, ist auch schon klar: Es werden KI-Agenten für die einzelnen Aufgaben entwickelt, anschließend wird nur noch kontrolliert, ob alles so richtig ist.
Die Voraussetzungen dafür hat die Eberhardt Service Group früh gelegt, indem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Daten über alle ihre Kunden strukturiert erfassen und verwalten. „Wenn wir beim Kundenservice die Besten sein wollen, müssen wir nah dran sein – an jedem einzelnen“, sagt Ahmed Dawud. „Dafür wiederum müssen wir die Daten für die Kunden parat haben, und das haben wir.“
Warum Eberhardt zur Berliner Volksbank gewechselt ist
Dieser Service kommt an bei den Kunden der Eberhardt Service Group. Das Berliner Unternehmen ist mittlerweile deutschlandweit vertreten, mit sieben Niederlassungen an 40 Standorten. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Firma heute, die vor drei Jahren in einem Wohnzimmer startete. Der Umsatz beträgt aktuell 12 Millionen Euro, er soll sich in den nächsten Jahren verdreifachen.
Das wäre ganz im Sinne der Berliner Volksbank, der neuen Hausbank der Eberhardt Service Group. Bei seiner alten Bank, sagt Ahmed Dawud, habe er sich nicht ernst genommen gefühlt. „Man hörte uns nicht zu.“ In drei Jahren habe er es mit fünf verschiedenen Berater*innen zu tun bekommen. Und das mit der technischen Anbindung ans Buchhaltungssystem hätte auch nicht so geklappt. Also klopfte Ahmed Dawud bei der Berliner Volksbank an, ganz unverbindlich, für ein Kennenlerngespräch. „Das hat sich so dynamisch entwickelt, dass wir spontan die Bank gewechselt haben“, erinnert sich Dawud. Die offenbar entscheidende Frage: Wo wollen Sie hin mit der Eberhardt Service Group? „Das haben wir bei unserer alten Bank nie gehört“, sagt Dawud. Und wo will er hin mit der Eberhardt Service Group? Gemeinsam mit der Berliner Volksbank: hoch hinaus.